„Gibt es Schutzengel? Müßig, so zu fragen. Frage lieber, wann habe ich gestern oder heute die Hilfe von Schutzengeln erfahren.“
Dieser Schutzengel mit einem Impuls von Altpfarrer Ernst-Martin
Kittelmann am temporären Engelweg, welcher derzeit am
Wolfgangsweg-Zubringer zwischen Fernsdorf und Ayrhof verläuft, war nicht
nur einer der Lieblings-Engel von Carola Pätzold, sondern er spricht
das aus, was diese wunderbare Frau und Vereinsmitglied vom Verein
Pilgerweg St.Wolfgang war: Ein Schutzengel für viele!
Als Lehrerin für Deutsch und Französisch an der Realschule Viechtach
ist sie nachhaltig bis heute bei Schülern und Schülerinnen, die vor
fünf oder vor 30 Jahren ihren Unterricht genossen haben, in bester
Erinnerung. Insgesamt 41 Jahre lang hat sie sich in ihrem
Lehrerinnen-Beruf für ihre Schützlinge eingesetzt, ihnen nicht nur
Deutsch und Französisch beigebracht, sondern sie auch seelisch
unterstützt und sich mutig eingesetzt, wenn es Fragen, Probleme und
Sorgen gab.
Carola Pätzold war im Viechtacher Hospizverein tätig und begleitete
und tröstete mit engelgleichem Zuspruch und Engagement Sterbende und
Trauernde. Zehn Jahre lang – zwischen 2005 und 2015 – war sie als
Nachfolgerin von Dr. Jakob Popp Vorsitzende des inzwischen aufgelösten
engagierten Vereins. Hier gab es auch eine punktuelle Zusammenarbeit mit
dem Verein Pilgerweg St. Wolfgang, wo Carola Pätzold einen Vortrag auf
die Beine stellte. „Pilgern und Sterben“. Den Vortrag zu diesem
tiefsinnigen Thema hielt Hildegard Weiler, 1. Vorsitzende des Vereins
Pilgerweg St.Wolfgang.
Als tief gläubiger Mensch und stets voller guter Inspirationen brachte
sich Carola Pätzold in Zusammenarbeit mit den den „Wolfgangspilgern“
bei Pilger-Gottesdienstlesungen, Impulsen und als Übersetzerin ein –
ganz im Sinne des heiligen Wolfgang, der nicht nur als Pädagoge,
sondern auch als grenzüberschreitender Lehrer und Missionar tätig war.
Und in dem pädagogisch-grenzübeschreitend-missonarischem Sinne
lebte Carola Pätzold die christliche Nächstenliebe vielen Flüchtlingen
vor , die sie liebevoll als „Mama Carola“ bezeichneten. Sie half den
„Jungs“ bei jedweden Schwierigkeiten, kümmerte sich bei Job- und
Wohnungs-Suche, half ihnen, sich angenommen zu fühlen und gab ihnen so
ein „Stück ihrer Würde “ (Zitat Carola Pätzold) zurück. Das war ihr ein
großes Anliegen, dem sie sich bis zum Ende ihrer schweren Krankheit
widmete.
Ihr lebendiger Glaube veranlasste Carola Pätzold, eine Ausbildung als
Lektorin und Prädikantin in der evangelischen Kirche zu machen. Sie las
Sonntags das Wort Gottes, hielt so manche eigenständige Predigt und
leitete verschiedene Gottesdienste in Viechtach, Teisnach und
Ruhmannsfelden. Carola Pätzold war zudem viele Jahre im Kirchenvorstand der evangelicschen Kirchengemeide Viechtach tätig.
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Bischof Dr. Hans Weiss besucht die Wolfgngskapelle im Sommer 2017. Die Lesung zum Gottesdienst im Freien wird von Carola Pätzold (ganz rechts) gehalten. |
In der Nacht vom vierten auf den fünften Juni ist Carola Pätzold im
Klinikum Regensburg mit nur 69 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen. Oft
hatte sie gesagt: „Ich will den Flüchtlingen und jungen Menschen das
geben, was ich meinem Sohn Marcel nicht geben kann.“ Im Jahre 2010 ist
Carolas einziger Sohn in Alter von nur 28 Jahren verstorben. „Ich möchte
einfach nur bei ihm sein.“ hat sie oft gesagt. Als Christin hat sie
dennoch nie ihre Lebensfreude und Kreativität verloren. Die Liebe war
ihre Kraft und ihr Lebensinhalt.
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Bei der deutsch-französischen Hochzeit von Sophie und Manuel Stuffer im
Juli 2017 übersetzte Carola Pätzold in der Christuskirche Viechtach die
Predigt von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann für die französischen
Gottesdienstbesucher in deren Landes-Sprache. |
Mit ihrem himmelblauen Auto tat Carola so viel Gutes! Zum Beispiel:
Flüchtlinge zu Ämtern und zu Ärzten fahren, Pilger auf Wanderungen
transportieren und vieles mehr.
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Carolas Herzensfreund, der syrische Christ Elias, gab ihr viel Trost um
ihres verlorenen Sohnes Marcel. Sie half dem sensiblen Elias, der
Schwerstes durchgemacht hat, tatkräftig bei seinem Weg in Deutschland. |
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"Mama Carola“ mit einigen ihrer „Jungs“ bei einem Pilger-Ausflug in die Arber-Region |
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Bei der spirituellen Wolfgangsweg-Kunstaktion „Die Glückspferde“
2015 mit der Künstlerin Dorothea Stuffer in Kirchaitnach engagierte
sich Carola Pätzold mit Impulsen, die sie ins Französische übersetzte
und stellte auch durch aktive Beteiligung von Flüchtlingen eine
Übersetzung ins Arabische auf die Beine. Mit im Bild: Franz Würzner
(liest Text vor) und Pilger Rudi Simeth (Musik). |
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Carola Pätzold in Wiesing Advent 2014 bei der Wolfgangspilger- Kunstaktion „Sieben Geschichten in sieben Dörfern“ mit dem „Wiesinger Klausner“, Pilger Rudi Simeth und Hildegard Weiler, 1. Vorsitzende des Vereins Pilgerweg St. Wolfgang. |
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Carola unterstützt und interpretiert Dorothea Stuffers Engel-Arbeiten |
Carolas Lieblings-Engel, ein Gemälde von Dorothea Stuffer. Diesen Engel
verteilte Schutzengel Carola als Postkarte an viele Menschen.
Video Brücken bauen: Deutsch lernen mit Bildern: KLICK
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Blogpost "Brücken bauen" Klick
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Die Lektorin Carola: Klick
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HINWEIS: Die
Beerdigung findet am Samstag, den 23. Juni um 10 Uhr in der Christuskirche Viechtach statt.