Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Montag, 11. Juni 2018

Carola Pätzold: Keiner ist wie sie!


„Gibt es Schutzengel? Müßig, so zu fragen. Frage lieber, wann habe ich gestern oder heute die Hilfe von Schutzengeln erfahren.“

Dieser Schutzengel mit einem Impuls von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann am temporären Engelweg, welcher derzeit am Wolfgangsweg-Zubringer zwischen Fernsdorf und Ayrhof verläuft, war nicht nur einer der Lieblings-Engel von Carola Pätzold, sondern er spricht das aus, was diese wunderbare Frau und Vereinsmitglied vom Verein Pilgerweg St.Wolfgang war: Ein Schutzengel für viele!

Als Lehrerin für Deutsch und Französisch an der Realschule Viechtach ist sie nachhaltig bis heute  bei Schülern und Schülerinnen, die vor  fünf oder vor 30 Jahren ihren Unterricht genossen haben, in bester Erinnerung.  Insgesamt 41 Jahre lang hat sie sich  in ihrem Lehrerinnen-Beruf für ihre Schützlinge eingesetzt, ihnen nicht nur Deutsch und Französisch beigebracht, sondern sie auch seelisch unterstützt und sich mutig eingesetzt, wenn es Fragen, Probleme und Sorgen gab.


Carola Pätzold war im Viechtacher Hospizverein tätig und begleitete und tröstete mit engelgleichem Zuspruch und Engagement Sterbende und Trauernde.    Zehn Jahre lang – zwischen 2005 und 2015 – war sie als Nachfolgerin von Dr. Jakob Popp Vorsitzende des inzwischen aufgelösten engagierten Vereins. Hier gab es auch eine punktuelle Zusammenarbeit mit dem Verein Pilgerweg St. Wolfgang, wo Carola Pätzold einen Vortrag  auf die Beine stellte. „Pilgern und Sterben“.  Den Vortrag zu diesem tiefsinnigen Thema hielt  Hildegard Weiler, 1. Vorsitzende des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang.

Als tief gläubiger Mensch und stets voller guter Inspirationen brachte sich Carola Pätzold  in Zusammenarbeit mit den den „Wolfgangspilgern“ bei Pilger-Gottesdienstlesungen, Impulsen und als Übersetzerin ein –  ganz im Sinne des heiligen Wolfgang,  der nicht nur als Pädagoge, sondern auch als grenzüberschreitender Lehrer und Missionar tätig war.

Und in dem pädagogisch-grenzübeschreitend-missonarischem Sinne lebte Carola Pätzold die christliche Nächstenliebe vielen Flüchtlingen vor , die sie liebevoll als „Mama Carola“ bezeichneten. Sie half den „Jungs“ bei jedweden Schwierigkeiten, kümmerte sich bei Job- und Wohnungs-Suche, half ihnen, sich angenommen zu fühlen und gab ihnen so ein „Stück ihrer Würde “ (Zitat Carola Pätzold) zurück. Das war ihr ein großes Anliegen, dem sie sich bis zum Ende ihrer schweren Krankheit widmete.

Ihr lebendiger Glaube veranlasste Carola Pätzold, eine Ausbildung als Lektorin und Prädikantin in der evangelischen Kirche zu machen. Sie las Sonntags das Wort Gottes, hielt so manche eigenständige Predigt und leitete verschiedene Gottesdienste in  Viechtach, Teisnach und Ruhmannsfelden. Carola Pätzold war zudem viele Jahre im Kirchenvorstand der evangelicschen Kirchengemeide Viechtach tätig.
Bischof Dr. Hans Weiss besucht die Wolfgngskapelle im Sommer 2017. Die Lesung zum Gottesdienst im Freien wird von Carola Pätzold (ganz rechts) gehalten. 


In der Nacht vom vierten auf den fünften Juni ist Carola Pätzold im Klinikum Regensburg mit nur 69 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen.  Oft hatte sie gesagt: „Ich will den Flüchtlingen und jungen Menschen das geben, was ich meinem Sohn Marcel nicht geben kann.“ Im Jahre 2010 ist Carolas einziger Sohn in Alter von nur 28 Jahren verstorben. „Ich möchte einfach nur bei ihm sein.“ hat sie oft gesagt. Als Christin hat sie dennoch nie ihre Lebensfreude und Kreativität verloren. Die Liebe war ihre Kraft und ihr Lebensinhalt.

Bei der deutsch-französischen Hochzeit von Sophie und Manuel Stuffer im Juli 2017 übersetzte Carola Pätzold in der Christuskirche Viechtach die Predigt von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann für die französischen Gottesdienstbesucher in deren Landes-Sprache.


Mit ihrem himmelblauen Auto tat Carola so viel  Gutes! Zum Beispiel: Flüchtlinge zu Ämtern und zu Ärzten fahren, Pilger auf Wanderungen transportieren und vieles mehr.

Carolas  Herzensfreund, der syrische Christ Elias, gab ihr viel Trost um ihres verlorenen Sohnes Marcel. Sie half dem sensiblen Elias, der Schwerstes durchgemacht hat, tatkräftig bei seinem Weg in Deutschland.

"Mama Carola“ mit einigen ihrer „Jungs“ bei einem Pilger-Ausflug in die Arber-Region

Bei der spirituellen Wolfgangsweg-Kunstaktion „Die Glückspferde“ 2015 mit der Künstlerin Dorothea Stuffer in Kirchaitnach engagierte sich Carola Pätzold mit Impulsen, die sie ins Französische übersetzte und stellte auch durch aktive Beteiligung von Flüchtlingen eine Übersetzung ins Arabische auf die Beine. Mit im Bild: Franz Würzner (liest Text vor) und Pilger Rudi Simeth (Musik).

Carola Pätzold in Wiesing Advent 2014 bei der Wolfgangspilger- Kunstaktion „Sieben Geschichten in sieben Dörfern“ mit dem „Wiesinger Klausner“, Pilger Rudi Simeth und Hildegard Weiler, 1. Vorsitzende des Vereins Pilgerweg St. Wolfgang.
Carola unterstützt und interpretiert Dorothea Stuffers Engel-Arbeiten

Carolas Lieblings-Engel, ein Gemälde von Dorothea Stuffer. Diesen Engel verteilte Schutzengel Carola als Postkarte an viele Menschen.

Video Brücken bauen: Deutsch lernen mit Bildern: KLICK HIER

Blogpost "Brücken bauen"  Klick HIER

Die Lektorin Carola:  Klick HIER

HINWEIS: Die Beerdigung findet am Samstag, den 23. Juni um 10 Uhr in der Christuskirche Viechtach statt.

4 Kommentare:

  1. Ganz toller Nachruf an Carola! Du hast ihr Leben und Wirken spitze in Worte gefasst! !! Danke
    LG Adelheid

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  2. Dori, das hast Du wunderschön geschrieben!

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  3. Sylvia Dressler11. Juni 2018 um 23:31

    den Artikel hast du toll geschrieben

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  4. Pilger Rudi Simeth12. Juni 2018 um 23:47

    Liebe Dori,



    Freud und Leid sind oft so nahe beieinander.

    Oft fehlen dann einfach die Worte, alles so auszudrücken, wie es das Herz fühlt.

    Ganz tief freue ich mich mit euch allen über Lena - das neue Erdenkind im Stufferhaus.

    Vom Himmel geschickt bringt es euch allen sicher viele glückliche Momente des einfach SEINS.



    Der Tod von Carola Pätzold und deine ganz besondere Bildergeschichte dazu haben mich tief zu Tränen gerührt.

    Vieles hatte ich nicht gewusst – und wieder musste jemand aus dem Kreise deiner spirituellen Pilgerhelfer von diesem Leben gehen.

    Ungewöhnlich viele schon, seit wir uns kennen.



    Dies alles war und ist oft in Gedanken mit dabei, wenn ich so des Weges bin.



    Gestern habe ich einen Ort gefunden, wo ich eine stille Andacht für ein gesundes Neues Leben

    Und für das Weiterleben nach dem irdischen Tode feiern konnte – mit zwei brennenden Kerzen

    Auf einer besonderen Natursteinplatte mit Vertiefungen für die Teelichter.

    Mit Bildern, die für sich sprechen.



    Vorgestern warst du auch in Gedanken mit dabei.

    Bei der Wanderung im Angeltal zur Wolfgangskirche in Grün sind mir so viele Gedanken durch den Kopf gegangen.

    Auf meinem großen Pilgerweg des Lebens hatte sich mit dieser Wolfgangskirche der große Kreis fast geschlossen.

    An diesem Tag – dem 7. Oktober 2014 ist mein Vater verstorben. Er hatte noch solange gewartet, dass ich nach meinem Pilgerweg noch zur Beerdigung recht komme.



    Hier die Bilderserie zur Wanderung am vergangenen Sonntag –

    http://www.waldaugen.de/alle-alben/!/oa/7432660/



    Deine übermittelte Sage über den Heiligen Wolfgang, der das Tal wieder grün werden ließ, war ein guter Abschluss-Impuls.



    Es grüßt dich von Herzen

    Dein Pilgerbruder

    Rudi


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