Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Dienstag, 28. Juni 2016

Johannismarsch am Wolfgangsweg - Sich über das Glück des anderen freuen

Die Pilger sind bei den ehernen Glücksboten im Glasdorf angekommen. Pfarrer i R. Ernst-Martin Kittelmann, Unterried, und Pfarrer Micha Boerschmann, Regensburg, begrüßen sich.


Johannismarsch am Wolfgangsweg - Sich über das Glück des anderen freuen


Geführte Pilgerwanderung am Johannistag vom Wolfgangsriegel bei Böbrach nach Arnbruck


Eine Gruppe Wolfgangspilger, darunter zwei Christen aus Erithrea und ein syrischer Christ, machten sich am Johannistag auf den Weg. Pünktilch zum "Angelusgebet" um 12 Uhr ging es vom Fuße des Kreuzweges zur Wolfgangskapelle bei strahlendem Sommerwetter dem Wolfgangsweg folgend nach Arnbruck. Ein birkenes, geschmücktes Pilgerkreuz wurde während der Wallfahrt abwechselnd getragen.

Die erste Station war die Frath. Hier wurden die Pilger mit einem erfrischenden Getränk begrüßt. Vor dem Weitergang versammelte man sich in der Marienkapelle der Familie Geiger. Frau Geiger legte Zeugnis ab von einer wunderbaren Heilung schwerer Krankheit durch intensives Gebet in der Kapelle. Auch andere Gebets-Erhörungen können in Zusammenhang mit der Frathkapelle bezeugt werden.
Das Innere der Frath-Kapelle - links eine Darstellung des heiligen Wolfgang. Foto: Pilger Rudi Simeth


In Arnbruck angekommen wurden der Pilgerzug mit Glockengeläut an der Liebfrauenkapelle begrüßt. Pfarrer Josef Gallmeier gestaltete eine Andacht unter dem Themen "Schöpfungslob" und "Frieden auf der Welt".
Vor der Liebfrauenkapelle: Pfarrer Josef Gallmeier und Pilger

Entlang der mittelalterlichen Bußkreuze, die eigens für dieses Ereignis von Helfern des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang angefertigt und aufgestellt worden sind, führte der Weg durchs Dorf zur Vituskapelle, wo Pfarrer i.R. Ernst-Martin Kittelmann die Geschichte der Vituskapelle. Diese wurde auf Grund eine Wolfgangs-Wallfahrt erbaut. Auch hier: eine wunderbare Heilung durch Gebet.
 Pilgerreiterfigur vor der Vituskapelle

PFr. i. R. Ernst-Martin Kittelmann spricht in der Vituskapelle. (Fotos: Pilger Rudi)

Am Dorfplatz vor der Kapelle stellte man sich unter Leitung von "Pilger Rudi Simeth" im Kreis auf zu einem Körpergebet, einer "Kreuzmeditation" welche die Eindrücke der Birkenkreuze vertiefend erklärte - auch für die inzwischen noch dazu gekommenen auch ausländischen Begleiter der Wallfahrt.

Um 17 Uhr erwarteten im Glasdorf Weinfurtner brennende Johannisfeuer-Schalen bei der Kunst-Installation "Die Glücksboten" der Viechtacher Künstlerin Dorothea Stuffer die Pilger und - ganz im Sinne des heiligen Wolfgang, "Missionar des Ostens" - internationalen Besucher dieses Johannis-Ereignisses.
Die Pilger kommen bei den Glücksboten an. Johannisfeuerschalen brennen. (Foto: Pilger Rudi)

Bürgermeister Hermann Brandl begrüßte die Gäste und freute sich über dieses inhaltreiche Projekt, welches weit in die Region hinaus wirke und die Menschen inspiriere und bereichere. Glasdorfgründer Oskar Weinfurtner würdigte die "beiden Geburtstage": Johannes der Täufer am 24. Juni und Christi Geburt am 24. Dezember. "Die Heilsankündigungen erfüllen sich auf wunderbare Weise im Jahreskreis", so Oskar Weinfurtner. Hildegard Weiler schlug den Bogen von den Kreuzen zur Heilsverheißung, wobei sie betonte, dass wahres Glück nichts zu tun habe mit einem Lottogewinn oder ähnlichem, sondern Glück sei vielmehr eine Zusage dessen, was sich Menschen aus tiefstem Herzen ersehnen und was sie auch verbindet.

Carola Pätzold trug im Duett mit Pilger Rudi Simeth alsdann die "12 Glücksbotschaften" in drei Sprachen vor. Diese Segensverheißungen sollen mittels der ehernen Reiterfiguren und ihrer Pferde über die gesamte Region ausgesprochen werden. "Gnade, Frieden, Glück und Wohlstand diesem Land!"
Carola Pätzold und Pilger Rudi Simeth tragen die 12 Glücksbotschaften in 3 Sprachen vor.

Nach diesen engagiertem Vortrag führte Pfarrer Micha Boerschmann, Regensburg, einige "Gedanken zu Johanni" aus.

In einer mitreißenden Predigt schildert Pfarrer Micha Boerschmann (Regensburg) Johannes den Täufer als zwar "rauhen Gesellen", zugleich aber als wahren Freund des "Bräutigams Jesus Christus", des Heilands. "Johannes möge uns ein Vorbild sein. Es geht nicht nur darum, mitzuleiden, sondern es sei etwas ganz Großartiges, sich auch über das Glück eines anderen von Herzen mitzufreuen, so wie Johannes sich über Jesus, den Christus freut." In der WELT - so Pfarrer Micha Boerschmann - finde so oft und überall ein "Wer-ist-besser-Wettbewerb" statt, ein "Wett-Glänzen":  ich glänze und du stehst im Schatten. Wo viel Licht, da viel Schatten! Bei Johannes dem Täufer ist es genau umgekehrt: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen (Joh.3,30).

Mit einem gemeinsamen Vaterunser und dem Segen beendete Pfarrer Micha Boerschmann den Gottesdienst unter freiem Himmel. Das im Hintergrund drohende Arbergewitter hatte sich ohne die Andacht zu stören zurück gezogen, und alle konnten trockenen Hauptes der Einladung  in die nebenstehende  Hirtenhütte aus Glas und Holz zu einem Pilger-Imbiss folgen, welcher vom Ehepaar Petra und Oskar Weinfurtner liebevoll vorbereitet worden war.

Einen herzlichen Dank sprach Oskar Weinfurtner an Pfarrer i.R. Ernst-Martin Kittelmann aus. Dieser sei der Begründer und Inspirator aller hier stattfindenden christlichen Andachten und Begegnungen. So reihe sich auch diese heutige "Geburtstagsfeier" ein in die Tradition vorausgegangener Andachten.

Video der Predigt von Pfarrer Micha Boreschmann HIER


Dunkle Wolken am Himmel: Glückliches Lachen vertreibt das Gewitter. V.l.n.r.: Elke Weber, Carola Pätzold, Asylbewerber aus Syrien, Pilger Rudi lauschen der Predigt von Pfr. Micha Boerschmann.





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