Auf der Wolfgangsweg-Strecke zwischen Heilbühl und Neukirchen liegt in 700 Metern Höhe über dem Neukirchener Ortsteil Kolmstein das Kolmsteiner Kircherl. Es wurde 1926 von der Krankenpflegerin Klara Wartner (19.12. 1872 - 3. 6. 1960) erbaut. Unter ungeheuren Opfern musste das Baumaterial den Berg hinaufgeschafft werden und das Wasser aus dem Wald angefahren werden. "Schwester Klara leistete Übermenschliches. Sie arbeitete als Handlanger, trug Steine und schleppte auf ihrem Rücken drei mal am Tage für die Arbeiter ein Fass Bier mit 32 Litern auf den Berg hinauf. Wenn die Arbeiter Mittagspause hielten,trug sie Wasser für die Pferde, so dass sie kaum Zeit fand, ein Stück Schwarzbrot zu essen, und wenn die Maurer abends Schluss machten, war sie manchmal noch bis Mitternacht zu den Höfen der Nachbarpfarreien unterwegs, um die nötigen Fuhrwerke beizubringen" (Regensburger Bistumsblatt)
Schon früh nahm sie sich der Kranken an, bis über die Grenzen des Landkreises hinaus und bis ins Böhmische hinein. 56 Jahre lang wanderte sie bei jedem Wetter, bei Eis und Schneeverwehungen bergauf und bergab zu den Kranken, hielt ungezählte Nachtwachen und begleitete mit ihrem Gebet viele Sterbende hinüber in die andere Welt. Mehr als 50 Mal wallfahrtete sie zu Fuß nach Altötting. Schwester Klara starb nach längerer Krankheit im Alter von 81 Jahren und fand in dem von ihr erbauten Kirchlein ihre letzte Ruhestätte. Das Kirchlein ist ein beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Es liegt am Goldsteigzubringer am Wanderweg N9 und am Pilgerweg St. Wolfgang.
Am 31. August 2010 findet eine geführte Pilgerwanderung vom Ecker Sattel über Arrach/Haibühl zum Kolmsteiner Kircherl statt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen