Karla Singer pilgert in Tschechien am St. Wolfgangsweg. Foto: Mariele Triendl |
Eva-Maria denkt auf ihren Weg zur Arbeit nach über das Pilgern,das "Stundenpilgern" und das "Gedankenpilgern". Sie schreibt:
....Als ich heute mittags in die Arbeit fuhr, lag mir unser Gespräch noch sehr in den Gedanken.
Was das "Stundenpilgern" betrifft, so gefällt mir das Wort sehr
und auch sein Sinn. Ist es doch so eine Art kleine Auszeit im Alltag.
So könnte ich eigentlich meine täglichen Fahrten so eine Art
"Gedankenpilgern" nennen, wenn ich mir über den Sinn des - oder meines
Lebens Gedanken mache.
Dabei fiel mir auch ein, dass das Pilgern einer längeren Strecke
eine direkte Konfrontation mit den 5 Sinnen ist, ohne Beeinflussung des
Alltags. Da man ein Stück aus der täglichen Alltagsmühle aussteigt,
beginnt man seine Sinne bewusst zu aktivieren. Gerade so wie ein Blinder
sein Gehör und seinen Tastsinn sensibilisiert, so benutzt man bewusst
und unbeeinflusst das, was man als selbstverständlich jeden Augenblick
des Lebens gebraucht.
Mir fällt es immer auf, wenn ich früh um 5Uhr vor die Haustüre gehe
und tief einatme, dann denke ich mir immer - ich rieche diese würzige
und einmalige Luft immer noch! Selbst jetzt, wo ich hier lebe bringt es
mir die Erinnerung an meine Urlaube mit meinen Kindern im Bayerischen
Wald aus der Vergangenheit wieder gegenwärtig zurück.
Genauso stelle ich es mir vor, wenn man pilgert. Man berührt Bäume,
riecht Luft und Pflanzen, schmeckt die Köstlichkeit eines Wassers, hört
Vögel - Wind - Regen, sieht das Wunder der Schöpfung..... einfach das
Leben ganz bewusst erleben und aufnehmen.
Das waren meine heutigen Gedanken auf dem Weg zur Arbeit...
Ein Video zum Thema "Pilgern" HIER
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