Zusammen mit Bischof Voderholzer (mit Strohhut) zog die Pilgerschar hinauf zur Wolfgangskapelle (Foto: Josef Arweck, VBB) |
Mit dem Bischof auf dem Wolfgangsweg
100 Gläubige bei der geistlich gestalteten Wanderung mit Bischof Rudolf Voderholzer
von Josef Arweck
Viele Orte besuchen, die in besonderer Verbindung zum
heiligen Wolfgang stehen, hatte sich der Regensburger Bischof Rudolf
Voderholzer für das von ihm auf ausgerufene Wolfgangsjahr anlässlich des
1100. Geburtsjahres des Heiligen vorgenommen. 15 solcher
"Wolfgangsorte" innerhalb des Bistums Regensburg hat der Bischof
ausgewählt.
Die vorletzte Station auf dieser Pilgerreise führte ihn
am 12. Oktober in die Pfarrei Böbrach. In vielfältiger Weise ist Böbrach
mit dem Bistumspatron Wolfgang verbunden. Augefälligste Beispiele sind
die Wolfgangskapelle und der Wolfgangsbrunnen am Dorfplatz.
Rund 100 Wolfgangsverehrer aus der
Pfarreiengemeinschaft Bodenmais-Böbrach-Bayerisch Eisenstein, aber auch
aus benachbarten Pfarreien, hatten sich am Dorfplatz beim
Wolfgangsbrunnen eingefunden, um Bischof Voderolzer willkommen zu
heißen. Den Willkommensgruß sprach Pfarrer Alexander Kohl, mit dabei die
Seelsorger aus dem Pfarrverband, die Pfarrvikare Janusz Kloczko und
und Francis Karippukkattil sowie Diakon Sepp Schlecht und auch mehrere
Priester aus den Nachbarpfarreien. Bläser der Knappschaftskapelle
Bodenmais umrahmten die Begrüßung musikalisch.
Bläser der Knappschaftskapelle Bodenmais umrahmten die Begrüßung musikalisch - hier unter der großen Linde am St. Wolfgangshof |
Gleich zu Beginn hatte der Bischof ein Kompliment für
Böbrach parat: Nämlich, das Böbrach unter den Wolfgangsorten im Bischof
im Bistum Regensburg eine besondere Rolle einnehme, da der Überlieferung
nach der Heilige Wolfgang auf seiner Reise nach Prag in der hiesigen
Gegend vorbeigekommen ist.
Bischof Voderholzer und Gemälde Bischof Wolfgang - Foto: Josef Arweck |
Nach einem kurzen Gebet zog die Pilgerschar betend, singend, zeitweise
auch schweigend hinauf zur Wolfgangskapelle. An mehreren Stellen wurden
neben Gebeten und Fürbitten die einzelnen Lebensabschnitte des Heiligen
Wolfgang betrachtet, so sein Leben als Lehrer, als Mönch und Priester,
als Bischof, Hirte und Heiliger. An den Kreuzwegstationen, die den
steilen Weg hinauf zur Kapelle säumen, wurde des Leidens und Sterbens
Jesu gedacht. In der Wolfgangskapelle selbst verweilte der Bischof kurz
zu Gebet und Betrachtung.
Kreuze aus Holz laden die Pilger ein, sie mit einem Anliegen hinauf zur Wolfgagkapeklle zu tragen. "Den Weg mit Christus gehen." |
In der Wolfgangskapelle selbst verweilte der Bischof kurz zu Gebet und Betrachtung. Foto: Josef Arweck
|
Die Pilgerreise ging weiter hinauf zur Fraht, wo sich
die Gläubigen um die Marienkapelle scharten, die als Nebenpatron den
Heiligen Wolfgang hat. Da die Frath bereits auf Drachselsrieder
Pfarrgebiet liegt, begrüßte hier Pfarrvikar Stefan Brunner den Bischof.
Was schon in der jeweiligen Statio auf dem Weg zur Wolfgangskapelle
kurz angesprochen wurde, verdeutlichte Bischof Voderholzer hier
nochmals, indem er die Persönlichkeit und das bemerkenswerte Leben des
Heiligen ausführlich darlegte. Nach einer bewegten Lebensgeschichte als
Lehrer, Mönch, Priester und Missionar wurde Wolfgang 972 Bischof der
Diözese. 22 Jahre lang stand er ihr als oberster Hirte vor. Er gilt als
Reformer der Klöster, Gründer der Domschule und damit auch der
Domspatzen, Vorbild der Caritas und nicht zuletzt als weitsichtiger
Organisator. Sein segensreiches Wirken, weit über die Bistumsgrenzen
hinaus bis nach Ungarn, beweise die europäische Dimension, so der
Bischof. Die Errichtung des Erzbistums Prag durch Freigabe von
Regensburger Gebiet gehe auf ihn zurück. Wolfgang starb 994 im
oberösterreichischen Pupping, im Jahr 1052 wurde er heilig gesprochen.
Den Abschluss der Andacht und der gesamten "geistlich gestalteten
Wanderung" auf den Spuren des Bischofs Wolfgang bildete die
Einzelsegnung der Gläubigen mit einer Monstranz, die eine Reliquie des
Heiligen birgt.
Vor der Kapelle auf der Frath spendete der Bischof den Segen mit der Wolfgangsreliquie. Foto: Josef Arweck, VBB) |
Der Heiliege Wolfgang, Blechfigur der Künstlerin Dorothea Stuffer am Fuß des Kreuzweges zur Wolfgangskapelle |
Unterwegs auf dem Kreuzweg zur Wolfgangskapelle - Foto: Josef Arweck |
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