Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Mit dem Bischof auf dem Wolfgangsweg

 

Zusammen mit Bischof Voderholzer (mit Strohhut) zog die Pilgerschar hinauf zur Wolfgangskapelle (Foto: Josef Arweck, VBB)


Mit dem Bischof auf dem Wolfgangsweg 

100 Gläubige bei der geistlich gestalteten Wanderung mit Bischof Rudolf Voderholzer 

von Josef Arweck 

Viele Orte besuchen, die in besonderer Verbindung zum heiligen Wolfgang stehen, hatte sich der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer für das von ihm auf ausgerufene Wolfgangsjahr anlässlich des 1100. Geburtsjahres des Heiligen vorgenommen. 15 solcher "Wolfgangsorte" innerhalb des Bistums Regensburg hat der Bischof ausgewählt. 
Die vorletzte Station auf dieser Pilgerreise führte ihn am 12. Oktober in die Pfarrei Böbrach. In vielfältiger Weise ist Böbrach mit dem Bistumspatron Wolfgang verbunden. Augefälligste Beispiele sind die Wolfgangskapelle und der Wolfgangsbrunnen am Dorfplatz.


 Rund 100 Wolfgangsverehrer aus der Pfarreiengemeinschaft Bodenmais-Böbrach-Bayerisch Eisenstein, aber auch aus benachbarten Pfarreien, hatten sich am Dorfplatz beim Wolfgangsbrunnen eingefunden, um Bischof Voderolzer willkommen zu heißen. Den Willkommensgruß sprach Pfarrer Alexander Kohl, mit dabei die Seelsorger aus dem Pfarrverband, die Pfarrvikare Janusz Kloczko und  und Francis Karippukkattil sowie Diakon Sepp Schlecht und auch mehrere Priester aus den Nachbarpfarreien. Bläser der Knappschaftskapelle Bodenmais umrahmten die Begrüßung musikalisch. 

Bläser der Knappschaftskapelle Bodenmais umrahmten die Begrüßung musikalisch - hier unter der großen Linde am St. Wolfgangshof 


Gleich zu Beginn hatte der Bischof ein Kompliment für Böbrach parat: Nämlich, das Böbrach unter den Wolfgangsorten im Bischof im Bistum Regensburg eine besondere Rolle einnehme, da der Überlieferung nach der Heilige Wolfgang auf seiner Reise nach Prag in der hiesigen Gegend vorbeigekommen ist.  

 Bischof Voderholzer und Gemälde Bischof Wolfgang - Foto: Josef Arweck 

Nach einem kurzen Gebet zog die Pilgerschar betend, singend, zeitweise auch schweigend hinauf zur Wolfgangskapelle. An mehreren Stellen wurden neben Gebeten und Fürbitten die einzelnen Lebensabschnitte des Heiligen Wolfgang betrachtet, so sein Leben als Lehrer, als Mönch und Priester, als Bischof, Hirte und Heiliger. An den Kreuzwegstationen, die den steilen Weg hinauf zur Kapelle säumen, wurde des Leidens und Sterbens Jesu gedacht. In der Wolfgangskapelle selbst verweilte der Bischof kurz zu Gebet und Betrachtung. 

Kreuze aus Holz laden die Pilger ein, sie mit einem Anliegen hinauf zur Wolfgagkapeklle zu tragen. "Den Weg mit Christus gehen."



In der Wolfgangskapelle selbst verweilte der Bischof kurz zu Gebet und Betrachtung. Foto: Josef Arweck

Die Pilgerreise ging weiter hinauf zur Fraht, wo sich die Gläubigen um die Marienkapelle scharten, die als Nebenpatron den Heiligen Wolfgang hat. Da die Frath bereits auf Drachselsrieder Pfarrgebiet liegt, begrüßte hier Pfarrvikar Stefan Brunner den Bischof.  Was schon in der jeweiligen Statio auf dem Weg zur Wolfgangskapelle kurz angesprochen wurde, verdeutlichte Bischof Voderholzer hier nochmals, indem er die Persönlichkeit und das bemerkenswerte Leben des Heiligen ausführlich darlegte. Nach einer bewegten Lebensgeschichte als Lehrer, Mönch, Priester und Missionar wurde Wolfgang 972 Bischof der Diözese. 22 Jahre lang stand er ihr als oberster Hirte vor.  Er gilt als Reformer der Klöster, Gründer der Domschule und damit auch der Domspatzen, Vorbild der Caritas und nicht zuletzt als weitsichtiger Organisator.  Sein segensreiches Wirken, weit über die Bistumsgrenzen hinaus bis nach Ungarn, beweise die europäische Dimension, so der Bischof. Die Errichtung des Erzbistums Prag durch Freigabe von Regensburger Gebiet gehe auf ihn zurück. Wolfgang starb 994 im oberösterreichischen Pupping, im Jahr 1052 wurde er heilig gesprochen.


 Den Abschluss der Andacht und der gesamten "geistlich gestalteten Wanderung" auf den Spuren des Bischofs Wolfgang bildete die Einzelsegnung der Gläubigen mit einer Monstranz, die eine Reliquie des Heiligen birgt.

Vor der Kapelle auf der Frath spendete der Bischof den Segen mit der Wolfgangsreliquie. Foto: Josef Arweck, VBB)



Der Heiliege Wolfgang, Blechfigur der Künstlerin Dorothea Stuffer am Fuß des Kreuzweges zur Wolfgangskapelle 

Unterwegs auf dem Kreuzweg zur Wolfgangskapelle - Foto: Josef Arweck 






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