Claudia Sommerauer bei ihrer Predigt |
Pfarrerin, Heilpraktikerin und Psychotherapeutin Claudia Sommerauer zu Gast
Am vergangenen Sonntag hatte die
evangelische Kirchengemeinde die Möglichkeit, in den
seelsorgerlichen Genuss einer Predigt von Claudia
Sommerauer zu kommen. Die Pfarrerin, Heilpraktikerin und
Psychotherapeutin lebt in Tafertsried- Gotteszell, wo sie
eine therapeutische Praxis betreibt. Der bekannte Pfarrer
Sommerauer war ihr Schwiegervater!
Das Thema der Predigt war die Heilung.
Bezugnehmend auf verschiedene wunderbare Heilungen durch
Jesus und Anleitungen zum Umgang mit Kranken aus dem
Jakobusbrief führt Claudia Sommerauer aus, dass krank sein
und schuldig sein nicht zwangsläufig zusammengehören
müssen, auch wenn vielleicht manchmal ein Zusammenhang
zwischen seelischen Verletzungen und Krankheit bestehe.
Jeder Mensch könne krank werden, jeder Mensch könne
schuldig werden. "Wir alle sind vor Gott nicht vollkommen
und müssen es auch gar nicht sein."ermutigte die
Pfarrerin.
Kranke werden gemieden
Was habe ich verbrochen, weil ich so schwer
krank bin? Habe ich nicht genug Gutes getan oder
vielleicht zu wenig gebetet? Solche und andere quälenden
Fragen beschäftigen so manche Patienten. Die Kranken
verlieren oft den Mut, andere um Hilfe zu bitten. Oder sie
werden von ihren Mitmenschen gemieden, entweder aus Angst,
die Krankheit würde sich übertragen oder sie als Helfende
überfordern. "Und so leiden Kranke nicht nur unter der
Krankheit an sich, sondern - vielleicht manchmal noch mehr
– darunter, dass sie sich in ihrer Krankheit allein und
verlassen fühlen." erklärte Claudia Sommerauer. Deshalb sei
der erste Schritt der Heilung: Heraustreten aus der
Isolation, zur eigenen Schwäche und Bedürftigkeit stehen
und andere Menschen um ihre Hilfe und Zuwendung bitten.
Das zweite sei im Jakobusbrief an die Helfenden gerichtet:
sie sollen Gebete über die Kranken sprechen. Durch das
gemeinsame Gebet entstehe eine heilsame Verbindung, welche
die schädliche Isolation auflöse."Jeder Kranke ist vor Gott
sehr kostbar."
Schwächen eingestehen
Auch bei erkrankten Beziehungen, Streit und
Missverständnissen könne das Problem der Isolation alles
noch mehr verschlimmern. Schuld müsse benannt werden sonst
könne ein Konflikt nicht gelöst werden. Trost und
Erleichterung erfahre die leidende Seele durch ein offenes
Eingestehen der Schwächen und der Verwundbarkeit. Ja,
Schuld vereinzelt und isoliert – oft ebenso schmerzhaft
wie Krankheit. Und keiner von uns ist davon frei, weder
von der Möglichkeit, krank zu werden, noch von Schuld."
In diesem ganz besonderen Gottesdienst
spielte Petra Grössl-Schneider die Orgel. Die Gemeinde
sang kräftig mit.
Zur Person von Claudia Sommerauer:
Claudia Sommerauer hat 20 Jahre als
Krankenhauspfarrerin am Universitätsklinikum in
Großhadern gearbeitet, mit dem Schwerpunkt der Kinder-
und Elternseelsorge und der Seelsorge um die Geburt
herum, wenn sie keinen so glücklichen Ausgang hat. Nach
dem Tod ihres Mannes 2010 hat sie sich beurlauben lassen
und arbeitet seitdem als selbständige Psychotherapeutin
in ihren beiden Praxen, sowohl in München, als auch im
Bayrischen Wald (Tafertsried-Gotteszell) und am Klinikum
in Deggendorf auf der Frühgeborenenintensivstation.
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