Gipfelkreuz auf der Käsplatte |
Am vergangenen Mittwoch, den 7. Juli, lud die evangelische
Kirchengemeinde im Rahmen ihrer "Sommerveranstaltungen" zu einer
Abendandacht auf die Käsplatte bei Hinterviechtach ein. Der
Mittelpunkt des Themas war "Sonnenuntergang - der Tag, mein Gott,
ist nun vergangen." Obwohl der Himmel etwas bedeckt war,
leuchteten die Sonnenstrahlen immer wieder zwischen einzelnen
Wolken durch, bis sich das Abendlicht zu einem feierlichen Feuer
am Horizont steigerte. Eine stattliche Schar von 15 Gläubigen
wanderte vom Parkplatz in Hinterwies hinauf zum "Kleinen Lusen",
wie die Käsplatte wegen ihrer vielen Steine am Gipfel auch genannt
wird. Dort ließen sich die Wanderer nieder, beobachteten das
Naturschauspiel und lauschten der Predigt von Pfarrer Roland
Kelber.
"Manchmal erleben wir das Glück, dass der Abendhimmel uns ein Schauspiel leuchtender Farben bietet. Die wechselnden Töne des Lichts in orange und rot. Fast von allein verstummen wir als Menschen, genießen wir schweigend diese Ruhe und diesen Frieden. Wir spüren: wir haben als Menschen nicht alles in der Hand.Und das entlastet auch. Die Geschäftigkeit des Tages kommt zur Ruhe. Wir dürfen alles, was uns belastet, dem Schöpfer anbefehlen, auch unsere Fehler, unsere Schuld. Bei unserem Schöpfer, in der Gegenwart seiner Gnade, können wir unseren inneren Frieden finden. Wir nicht einer unpersönlichen Schicksalsmacht ausgeliefert, der wir egal sind."
Der Geistliche beschrieb nun ein Geschehen, welches durch die Betenden den Globus am Tagesende als Gotteslob weltweit umspannt. "Eine wunderbare und beglückende Vorstellung, dass ich da dazugehören darf in diesen Chor, der nie aufhört. Dieses Schöpferlob verbindet uns mit Menschen in allen Ländern und Erdteilen."
Nach den vielen
Sonnenuntergängen, die auf diesem wunderbaren blauen Planten
geschehen, werde es eines
Tages den letzten Sonnenuntergang geben. Aber
es werde nicht das Ende bedeuten, sondern der Anfang von etwas
ganz
Neuem, "wenn Gott diesen ersten Himmel und die erste Erde
vergehen lässt und
seine neue Schöpfung ins Leben ruft." Jeder
Sonnenuntergang wolle in uns diese Sehnsucht wecken, dass wir
dann
dabei sind im Reich Gottes.
Den stimmungsvollen
Gottesdienst untermalten die Lieder " Mein Tag ist nun, mein
Gott vergangen", "Nehmt Abschied Brüder" und "Der Mond ist
aufgegangen", die Pfarrer Kelber zur Gitarre sang. Zum
Schluss sangen alle gemeinsam spontan das Gotteslob "Die
Herrlichkeit des Herrn währet ewiglich".
Hinweis: Am Mittwoch, den
18.August, lädt der Urlauberpfarrer Wolf-Herbert Rodrian um 6
Uhr zu einer Morgenandacht zum Sonnenaufgang bei der
Kesselbodenkapelle in Prackenbach mit anschließendem kurzen
Spaziergang zum Keltenstein ein. Bitte Frühstücksproviant
mitbringen.
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