Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Samstag, 4. Juli 2020

Am Baumschutz-ENGEL-Pfad

Am Baumschutz-ENGEL-Pfad mit der Künstlerin Dorothea Stuffer, Waldbesitzer Bernhard Bielmeier und Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann - - Foto: Thomas Hobelsberger vom Viechtacher Anzeiger 

Der Autor Thomas Hobelsberger vom Viechtacher Anzeiger hat sich mit Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann (Impuls-Schreiber), Bernhard Bielmeier (Waldkenner, Waldbesitzer, Waldpädagoge) und der Künstlerin Dorothea Stuffer getroffen, um am kürzlich entstandenen Baumschutz-ENGEL-Pfad eine Geschichte zu schreiben. 

Hier einige Impressionen:


Die ersten Fotos entstehen in der Kapelle, wo ein kleiner Baumschutzengel steht, den Dorothea Stuffer  im letzten August spontan dem Bernhard geschenkt hat. Von diesem kleinsten Samenkorn gingen die Wurzeln aus zum jetzigen Baumschutz-ENGEL-Pfad.

Bernhard Bielmeier erzählt, dass er im letzten Sommer bei einer speziellen Wallfahrt teilgenommen hat. Er wollte pilgernd danken, dass sein Wald bisher noch nicht vom Borkenkäfer befallen worden ist. Diese Wallfahrt vom unteren Bayerwald nach Bogenberg gibt es seit dem Mittelalter. Es geht dabei - höre und staune! -  um den Schutz vor dem Borkenkäfer! Eine 20 Meter hohe Kerze wird von starken Kerzenträgern über die gesamte Strecke von etwa 90 Kilometern getragen. Die Sage erzählt: Wenn diese Kerze zu Boden fällt und zerbricht, kommt ein Krieg. In der Tat ist die Kerze vor dem Ausbruch des 1.Weltkrieges und vor dem Ausbruch des 2.Weltkrieges auf den Boden gefallen und zerbrochen - - -

Bernhard Bielmeier sieht im Aufbau des aktuellen Baumschutz-ENGEL-Pfades eine Fortsetzung seiner bittend-dankenden Pilger-Haltung, was die Wälder anbetrifft. "Noch ein dritter Sahara-Sommer wie in 2018 und 2019, und der Wald hat verloren."


Gesunder Wald mit alten und jungen Bäumen
Im Vergleich sehen wir gegenüberliegend (obig) zwei Typen von Wald: Links den von Bernhard seit Jahren gepflegten und umsorgten Wald, wo alte und junge Bäume vorhanden sind, Fichten, Buchen, Tannen. Dieser Wald ist viel widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Klimawandels. Wogegen der Wald rechts, eine reine Fichten-Monokultur, wesentlich anfälliger für den Borkenkäfer ist. Und er kann außerdem von heftigen Stürmen in einem einzigen Moment umgerissen werden.

Hier haben kraftvolle Wildschweine den Boden nach Wurzeln durchwühlt. Das schadet dem Wald nicht, im Gegenteil, der Boden wird aufgelockert.

"Verantwortungsbewusstes Nutzen des Waldes ist Gewinn für den Wald und für den Nutzer!"

"Dieser Baumschutzengel heißt: Die Wurzeln pflegen. Das gilt auch für unser Leben." betont Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann.
 Die Baumschutz-Impulse des erfahrenen Geistlichen Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann sind für jedermann, nicht nur für spezielle Christen zur Betrachtung und Verinnerlichung geeignet.

Bernhard Bielmeiers Wald ist durchgestaltet mit sogenannten "Rückewegen", die zur Pflege des Waldes mühsam angelegt worden sind, und die gut zum Wandern einladen. 

Hier sehen wir ein Buche, die bereits abstirbt. Ihre Rinde wird vom Schwarzspecht besucht. Auch befinden sich an ihrem Stamm Pilze. Von daher ist sie ein Biotop. Ein rein kommerziell denkender Waldbauer würde den Baum, bevor er noch mehr abstirbt, fällen. Von der Größe/Holzmasse her könnte er noch über 1000 Euro Gewinn machen. Doch Bernhard lässt behutsam diese Buche im Wald stehen.


Verschiedene Baumhöhen/Baumgenerationen ermöglichen ein gutes Gedeihen der jungen Bäume. Tannen und buchen brauchen am Anfang Halbschatten. Fichten dagegen kann man auch in der prallen Sonne anpflanzen.
Ist nun ein Wald zerstört worden, kann man einen neuen Wald-Anbau nur mit Fiche beginnen. Eine Verjüngung durch weitere verschiedene Baumsorten ist aber dann nur mit großem Aufwand möglich - erklärt Bernhard Bielmeier.
Er hat Forstwirtschaft studiert, und der Wald ist seine Leidenschaft, seine innerste Herzensangelegenheit, Immer wieder gibt er Kurse und Lehrgänge zur Information über unseren Wald.   


Hier ist unsere Fichte mit den Wurzeln über dem Stein - -
Sie hat zwei heiße und trockene Sommer überstanden. Die Krone ist immer noch gesund!
Uralte keltische Kultstätte mit Opferstein. "Die Kelten waren nicht zimperlich! " sagt Bernhard.
Der zweite Teil des Baumschutz-ENGEL-Pfades, der nun als Rundweg mit Pfeilen markiert ist, führt ohne Engelfiguren wieder zurück zur Kapelle. Dorothea Stuffer: "Ich bin am Überlegen, ob ich hier noch drei Skulpturen anbringen werde, natürlich mit Impulsen von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann. Ich hab da schon eine Idee - - -"

Weites Land: In der Weite des Landes ist jeder Baum wie ein Gruß, der kündet: du bist nicht allein, du bist beschützt. (Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann) - Foto: Sylvia

6 Kommentare:

  1. der Mann ist ein Waldschutzengel!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da geben wir Dir vollkommen Recht! Bernhard Biemeier hat außer zum Wald auch eine tiefe Beziehung zu einer sehr guten Spiritualität und hat die Engel in sein Leben integriert. So konnte das alles entstehen - die Engel kümmerten sich drum :)

      Zusätzlich möchten wir mich auch bedanken für den Autor und Redakteur Thomas Hobelsberger, ohne dessen Idee, eine Wald-Engel-Geschichte zu schreiben, dieses Wissen und diese Impressionen nicht solche Kreise ziehen könnten. Der Artikel erscheint vermutlich kommende Woche. Demnächst hier im Blog - -

      Löschen
  2. Schöne Fotos, toller Bericht! !!
    Bei mir kam sofort ein Gedanke : Wurzeln suchen sich ihren Weg zum Überleben!
    LG Adelheid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Als wir vor Ort über die Impulse gesprochen haben, betonte unser geschätzter Altpfarrer, dass die Impulse nicht nur für sozusagen spezial-gläubige Christen sind, sondern von jedermann gelesen und verinnerlicht werden können.

      Er ist wirklich ein erfahrener Geistlicher, ohne diese engen Gassen, die viele Leute abwehren bzw. nicht reinlassen. Ein wahrer Seelsorger. Auch laden die Impulse sehr schön für ganz eigene individuelle Gedanken ein.

      Löschen
  3. Ein wunderbar "runder" einfühlsamer Naturbeitrag über den Wald. Das macht es für mich immer spannender. Da ich auch ein "Waldmensch" bin, möchte ich gerne Bernhard Bielmeier kennenlernen. An besonderen Plätzen wie der Kapelle dann mit Veeh-Harfe spielen und einfach gemeinsam spüren - gerne auch mit Altpfarrer Ernst Martin Kittelmann und natürlich mit Dorothea!

    Herzensgrüsse von

    Pilgerbruder Rudi


    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Pilgerbruder Rudi,

      das wäre ganz wunderbar, wenn wir uns in diesem vielsagenden Wald mal treffen könnten, dazu Deine Harfenklänge - traumhaft und schwebend.erdig!

      Der "Zeitengel" wird schon einen Termin passend machen - - -

      Viele Pilgergrüße vom Wolfgangsweg

      Löschen