Der Hofbauer am 12er bei Rechertsried, weiter gehts nach Schwaben - Ramersdorf - Stein am Wolfgangsweg |
Frau
Dorothea Stuffer ist in diesem Jahr einer besonderen Idee
nachgegangen. Jetzt im Advent soll diese Idee realisisiert werden. 24
Einödhöfe, wie sie für den Bayer. Wald typisch sind, werden mit
ihren Blechfiguren geschmückt und damit gleichsam markiert. Jedesmal
wird eingeladen zum kurzen Verweilen, Betrachten und Innehalten. 24
Gedankenimpulse zu den Bildern können dabei hilfreich sein.
Es
gibt sie noch, die Einödhöfe im Bayer. Wald. Wie gut, denn sie
können etwas erzählen, was bleibender Erinnerung wert ist.
Mancher
Hof hat eine lange Geschichte. Generationen haben darin gelebt, sind
vom Hof und seinem Leben geprägt worden oder sie haben das Anwesen
geprägt. Ein Ortsfremder tut sich schwer,die Höfe zu finden. Bis
vor wenigen Jahren gab es weder Straßennamen noch Hausnummern. Dafür
hatte der Hof einen Namen. Man ging also nicht zur Hausnummer zwei,
vier oder acht, sondern zum Haiderbauern oder zum Hufschmied, zum
Xaver oder zum Sagerer.
Die
Einödhöfe sind wie Wegmarken in der Landschaft verstreut. In der
finsteren Jahreszeit war das Licht der Laterne wichtig. Sie zeigte
den Weg und war ein Zeichen, dass hier gelebt und gearbeitert wurde.
Die
Einödhöfe sind Zeugen einer Zeit, in der die Menschen mit Wenigem
auskommen mussten. Notwendig war ein Dach über dem Kopf, ein Herd,
ein Backofen, ein Stück Wiese und Feld, ein Stall für die Tiere.
Damit war die Lebensgrundlage gesichert. Nicht fehlen durfte freilich
auch der Brunnen am Haus. Die notwendigsten Einrichtungsgegenstände
waren ein Tisch, ein Kasten, eine Truhe, dazu Teller, Krüge, Töpfe
und Pfannen. Nicht zu vergessen der Herrgottswinkel. Er fehlte in
fast keinem Haus. Dazu gehörte auch der Rosenkranz, das Gebetbuch
und andere Andachtsgegenstände. Sie sind heute hoffentlich nicht nur
im Museum zu finden.
Das
Weihnachtsfest erzählt, dass Gott in einem Stlll zur Welt kam. Man
kann sich einen Einödhof dazu denken. Gott findet den Weg zu uns
auch im entlegensten Winkel.
Auch
die Tiere gehören dazu. Ochs und Esel, Schafe, Hund und Katze. Damit
wird keinem Idyll gehuldigt. Doch es darf ein Bild des Friedens sein.
Weihnachten in der Einöde ist ein Hinweis darauf, dass Friede dort
einzieht, wo die Schöpfung mit Gott eins geworden ist.
Wer
sich jetzt im Advent auf den Weg macht, dein Einödweg zu gehen, der
findet möglicherweise eine Spur auf dem Weg zu Gott und auch zu sich
selbst.
Ernst-Martin
Kittelmann, Pfr.i.R.
Einöd-Impressionen musikalisch meditativ untermalt (bitte 2 mal auf Pfeil klicken):
Während wir die Einödhöfe betrachten, klingen im
Hintergrund die romantischen Töne des Federico Albanese aus dem BR
Klassik-Programm
Die Fürther Konzertreihe PASSAGEN startet am
Freitag, 16. November 2018, unter dem Motto "Leinen los!" in die neue
Spielzeit. Bei vier Konzerten zwischen Klassik und Jazz, Mittelalter und
Gegenwart gastieren im Kulturforum Fürth Musiker und Ensembles aus
Skandinavien, Italien, Deutschland und Österreich. Den Auftakt macht der
italienische Pianist Federico Albanese mit seinem meditativen Stil aus
Minimal Music und Ambient. BR-KLASSIK überträgt alle PASSAGEN-Konzerte
per Video-Livestream auf www.br-klassik.de sowie einen Mitschnitt
jeweils einige Tage später im Radio.
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