Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Mittwoch, 20. April 2016

Votivbild des Marterls in Öd aufgefrischt

Das Marterl bei Öd von 1894
Am 13.Mai 2010 wurde mit Unterstützung  des Heimat- und Volkstrachten-Vereins Kollnburg das heute 122 Jahre alte Marterl bei Öd unterhalb des Pröller-Nordhangs durch den damaligen Kollnburger Pfarrer und Dekan Josef Renner eingeweiht. Helmut Biebl aus Kollburg hatte die Geschichte des Marterls durch gründliches Recherchieren wieder ans Tageslicht gebracht und eine aufwendige und vorbildliche Renovierung angestoßen. Ursprünglich stand das Marterl etwa 50 Meter versetzt mitten in der Wiese und war in Vergessenheit geraten. Der alte Standort lässt sich erklären durch einen veränderten Straßenverlauf. 1968 wurde der Skilift am Pröller-Nordhang errichtet. Dies bedeutete eine Veränderung des Straßenverlaufs zwischen Windsprach und Hinterviechtach, und somit passierte es, dass das Marterl viele Jahre der neuen Straße nur seine Rückseite zeigte.


Seit dem 19. April strahlt nun das Marterl erneut in leuchtend frischem Glanz. Auf einer Fahrt von Kollnburg in Richtung Hinterviechtach - Pröller-Nordhang bemerkte die Viechtacher Künstlerin Dorothea Stuffer, dass die Votivtafel sechs Jahre nach Einsetzen der von ihr in Auftrag des Volks- und Trachenvereins dargestellten Unfallszene durch die Witterung verblasst war. "Kurzentschlossen machte ich mich mit meinen besten Farben auf den Weg und frischte das Gemälde vor Ort wieder auf. Ich denke, dass es diesmal der Sonneneinstrahlung standhalten wird. Es wirkt jetzt fast noch schöner und intensiver als vor sechs Jahren."

Beim Auffrischen des Gemäldes half Elke Weber, Pilgerhelferin und neues Vereinsmitglied des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang. "Wir sind jeden Frühling unterwegs, um die Schafe am Wolfgangsweg zu warten. Da der Pilgerweg hier ganz in der Nähe verläuft, haben wir das Marterl selbstverständlich in unsere Arbeit miteinbezogen." so Elke Weber.


 Das Marterl liegt zwar nicht direkt am Wolfgangsweg, aber ganz in der Nähe des Bibelweges Kollnburg, und dieser wiederum wäre durchaus ein Abstecher beispielsweise bei einer geführten Wolfgangsweg- Pilgerwanderung wert, faßt  Hildegard Weiler, 1.Vorsitzene des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang, ins Auge. 


Dorothea Stuffer frischt vor Ort die Bemalung auf.
Blick zum Pröller-Nordhang


Dorothea Stuffer und Elke Weber nach ihrer Arbeit vor Ort


Den Hergang des Unglücks, bei dem Andreas Heigl sein Leben lassen musste, konnte Hermann Biebl durch Befragung älterer Leute nachvollziehen. Der Bauernknecht Andreas Heigl aus Oberriedl stand damals beim Bauern Mühlbauer (Hausname "Tremml") in Kollnburg in der Viechtacher Straße im Dienst und war der Bruder der Bäuerin dort. Am Tag des Unglücks war er beauftragt, Bretter vom Sägewerk in der Kagermühle zu holen. Bei der Heimfahrt geriet der vollbeladene "Schwanzwagen" vermutlich wegen der scheuenden Zugpferde vom Weg ab und stürzte am steilen Rain um. Der Knecht kam dabei unter der Fuhre zu liegen und wurde erdrückt. Die eigentliche Ursache des Unglücks konnte nie ganz ermittelt werden, da es keine Zeugen gab.

Hermann Biebl erinnert sich aus Jugendtagen an die ursrüngliche verlorene Votivtafel des Marterls und gab Matthias Englmeier (Obersteinbühl) 2010 die Anregung für eine Bleistift-Zeichnung, nach welcher Dorothea Stuffer das farbige Ölbild gestaltete.

Das gusseiserne krönende Kreuz wurde 2010 von Ludwig Saller mit dem Sandstrahler gereinigt, und Sonja Hartmannsgruber bemalte es liebevoll.

Und dies ist die Inschrift:

"Hier verunglückte am 6.Juli 1894 der Bauersknecht Andreas Heigl im Alter von 28 Jahren tödlich. Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe."

8 Kommentare:

  1. ein ganz toller bericht und schöne fotos!

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  2. hab gerade gelis kommentar gelesen; bin entzückt und sage auch danke GELI

    wir beide strahlen zufriedenheit aus und leuchten vor freude, das bild strahlt im neuen glanz und leuchtet auch!!!!!!!!!!
    besser geht`s nicht!!!!!!!!!!!!

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    1. >
      Du hast Gelias Pointe voll verstanden, Adelheid, Krönung Ottos in Auftrag :)

      Gruß von Theodosia!

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  3. Das Marterl sieht so schön aus, und ihr auch. Toller Beitrag, sehr informativ

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    1. Vielen Dank, Sylvia! Heute ist auch ein ausführlicher Bericht in der Presse, mit dem lachenden Foto mit Dorothea und Adelheid!

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