Das Marterl bei Öd von 1894 |
Seit dem 19. April strahlt nun das Marterl erneut in leuchtend frischem Glanz. Auf einer Fahrt von Kollnburg in Richtung Hinterviechtach - Pröller-Nordhang bemerkte die Viechtacher Künstlerin Dorothea Stuffer, dass die Votivtafel sechs Jahre nach Einsetzen der von ihr in Auftrag des Volks- und Trachenvereins dargestellten Unfallszene durch die Witterung verblasst war. "Kurzentschlossen machte ich mich mit meinen besten Farben auf den Weg und frischte das Gemälde vor Ort wieder auf. Ich denke, dass es diesmal der Sonneneinstrahlung standhalten wird. Es wirkt jetzt fast noch schöner und intensiver als vor sechs Jahren."
Beim Auffrischen des Gemäldes half Elke Weber, Pilgerhelferin und neues Vereinsmitglied des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang. "Wir sind jeden Frühling unterwegs, um die Schafe am Wolfgangsweg zu warten. Da der Pilgerweg hier ganz in der Nähe verläuft, haben wir das Marterl selbstverständlich in unsere Arbeit miteinbezogen." so Elke Weber.
Das Marterl liegt zwar nicht direkt am Wolfgangsweg, aber ganz in der Nähe des Bibelweges Kollnburg, und dieser wiederum wäre durchaus ein Abstecher beispielsweise bei einer geführten Wolfgangsweg- Pilgerwanderung wert, faßt Hildegard Weiler, 1.Vorsitzene des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang, ins Auge.
Dorothea Stuffer frischt vor Ort die Bemalung auf. |
Blick zum Pröller-Nordhang |
Dorothea Stuffer und Elke Weber nach ihrer Arbeit vor Ort |
Den Hergang des Unglücks, bei dem Andreas Heigl sein Leben lassen musste, konnte Hermann Biebl durch Befragung älterer Leute nachvollziehen. Der Bauernknecht Andreas Heigl aus Oberriedl stand damals beim Bauern Mühlbauer (Hausname "Tremml") in Kollnburg in der Viechtacher Straße im Dienst und war der Bruder der Bäuerin dort. Am Tag des Unglücks war er beauftragt, Bretter vom Sägewerk in der Kagermühle zu holen. Bei der Heimfahrt geriet der vollbeladene "Schwanzwagen" vermutlich wegen der scheuenden Zugpferde vom Weg ab und stürzte am steilen Rain um. Der Knecht kam dabei unter der Fuhre zu liegen und wurde erdrückt. Die eigentliche Ursache des Unglücks konnte nie ganz ermittelt werden, da es keine Zeugen gab.
Hermann Biebl erinnert sich aus Jugendtagen an die ursrüngliche verlorene Votivtafel des Marterls und gab Matthias Englmeier (Obersteinbühl) 2010 die Anregung für eine Bleistift-Zeichnung, nach welcher Dorothea Stuffer das farbige Ölbild gestaltete.
Das gusseiserne krönende Kreuz wurde 2010 von Ludwig Saller mit dem Sandstrahler gereinigt, und Sonja Hartmannsgruber bemalte es liebevoll.
Und dies ist die Inschrift:
"Hier verunglückte am 6.Juli 1894 der Bauersknecht Andreas Heigl im Alter von 28 Jahren tödlich. Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe."
dreifaches Strahlen
AntwortenLöschenDanke, Gelia!
Löschenein ganz toller bericht und schöne fotos!
AntwortenLöschenDanke, Pilgerhelferin Elke!
Löschenhab gerade gelis kommentar gelesen; bin entzückt und sage auch danke GELI
AntwortenLöschenwir beide strahlen zufriedenheit aus und leuchten vor freude, das bild strahlt im neuen glanz und leuchtet auch!!!!!!!!!!
besser geht`s nicht!!!!!!!!!!!!
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LöschenDu hast Gelias Pointe voll verstanden, Adelheid, Krönung Ottos in Auftrag :)
Gruß von Theodosia!
Das Marterl sieht so schön aus, und ihr auch. Toller Beitrag, sehr informativ
AntwortenLöschenVielen Dank, Sylvia! Heute ist auch ein ausführlicher Bericht in der Presse, mit dem lachenden Foto mit Dorothea und Adelheid!
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