Weit gefehlt: der Heilige Wolfgang hatte ganz andere Eigenschaften, als so manches Vorurteil möglicherweise vermutet.
Er war nämlich ein richtig interessanter, ja inspirierender Typ!
1. Lebensstil
Er liebte Stille und Einsamkeit, daher lebte er lange Zeit - solange es ihm möglich war - zurückgezogen und einfachst als Wandernder und als Einsiedler.
2. Bescheidenheit
Beispiel: Er wollte nicht Bischof werden, gab aber dann doch auf starkes Drängen der Obrigkeit sein geliebtes Einsiedlerleben aus einer tiefen Demut heraus auf und wurde Bischof von Regensburg.
3. Barmherzigkeit gegenüber den Armen
Kein Bittender ging mit leeren Händen von ihm fort.
4. Gehorsam
Armut, Keuschheit, Gehorsam, diese drei mönchischen Prinzipien prägten Wolfgangs Grundhaltung. Er war aber keineswegs autoritätshörig oder kriecherisch - im Gegenteil. Im Rahmen einer höheren Ordnung jedoch war er gehorsam, ein sicherer Weg im spirituellen Leben.
5.Überzeugungskraft
Wolfgang konnte den christlichen Glauben grenzüberschreitend vermitteln wie eine Quelle den Trost in der Wüste. Die Legende von "Zelena Lhota" in Tschechien, wo durch Wolfgangs Besuch auf einmal nach einer langen Dürreperiode das Land grün und fruchtbar wird, ist ein Beispiel für seine belebenden Begegnungen.
6.Bildung
Der Heilige Wolfgang war ein guter, ja moderner Lehrer und Erzieher. Es ging ihm in der Entwicklung von jungen Menschen darum, dass die in jedem Individuum "von Gott angelegten" Fähigkeiten und Talente mit Hilfe von Bildung und Erziehung bestmöglichst gefördert und herausgebildet werden. In der heutigen Pädagogik kommt man immer mehr weg vom Prinzip der Konkurrenz zwischen den Schülern, sondern man bevorzugt die individuelle Lernförderung des Einzelnen und erzielt damit viel bessere Ergebnisse als durch Angst machende und dadurch blockierende Methoden des Schülervergleichs. Sankt Wolfgang war somit auch aus heutiger Sicht ein ausgezeichneter Pädagoge.
7. Kein Machtmensch
auch nicht als Bischof! Wolfgangs Motto: Selbstbestimmung statt Macht - aus der Abhängigkeit in die Selbstbestimmung.
Beispiel: Er erreichte die Loslösung des Bistums Prag vom Bistum Regensburg - also von "seinem" Bistum sozusagen - und führte Böhmen damit zur Selbständigkeit. Es lag ihm nur an der guten, rechten Sache, es ging ihm nie um Beherrschung und Macht, obwohl er diese von seinem Status und seinem Charisma her durchaus hätte haben und ausüben können.
Fazit: Die Attribute des Heiligen Wolfgang, Bischofsmütze, Hackl, Kirche und Stab brauchen niemanden zu erschrecken, sondern sind Zeichen von innerer Größe, Stringenz und Unterscheidungsvermögen, Sinn für Gemeinschaft und Gemeinwohl und guter Versorgung alles ihm Anvertrauten.
ARD-REPORTAGE AM DONNERSTAG
AntwortenLöschen„Regensburger Zustände“
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Fünf Tage war ein Fernsehteam der ARD in Regensburg unterwegs. Gut ein Jahr, nachdem die katholische Kirche angekündigt hat, Konsequenzen aus den Missbrauchssfällen zu ziehen, wollte man konkret erfahren, wie Opfern geholfen wurde. Das Ergebnis der Recherchen ist kommenden Donnerstag im ARD-Morgenmagazin zu sehen.
Weihrauch, Purpur, Pomp: Die Bischofskonferenz tagt diese Woche in Regensburg. Foto: Staudinger
„Beim Versuch, eine Stellungnahme der Kirche zu bekommen, sind wir gescheitert“, sagt der Fernsehautor Wolfgang Bausch. Fünf Tage waren er und ein Team des WDR in Regensburg unterwegs. Anlässlich der hier tagenden Deutschen Bischofskonferenz wollten sie herausfinden, wie die katholische Kirche ein gutes Jahr nach dem öffentlichen Bekanntwerden des Missbrauchsskandals heute mit dem Thema umgeht. Und von der Mauer des Schweigens im Bistum Regensburg zeigte Bausch sich durchaus beeindruckt.
Am kommenden Donnerstag wird das Ergebnis der fünftägigen Recherchen im ARD-Morgenmagazin in der Reihe „Die MoMa-Reporter“ zu sehen sein.
Das Schweigen der Hirten
Vorab ließ Zeidler im Gespräch mit unserer Redaktion aber bereits durchblicken, dass alle Versuche, dazu einen Gesprächstermin mit dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller zu bekommen, gescheitert sind. Nicht einmal Müllers Sprecher Clemens Neck scheint demnach eine aussagekräftige Stellungnahme abgegeben zu haben. Der bei der Bischofskonferenz für Missbrauchsfälle zuständige Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat es ebenfalls abgelehnt, sich zu äußern. Die Kirchenfürsten schweigen. Auch bei der Konferenz selbst sind die Missbrauchsfälle kein Thema.
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ARD-Journalist Markus Zeidler (re.) im Gespräch mit Alexander Probst. Er war in den 70ern am Internat der Domspatzen und wurde diort über Jahre sexuell missbraucht. Foto: Aigner
Offenbar soll nichts das große Bischofstreffen trüben, das am Montag mit großem Pomp im Regensburger Dom eröffnet wurde. Und während Bischof Müller dort in großer Geste davon sprach, dass die „Regensburger Zustände“ doch nur ein Zerrbild der Medien seien, dass man sich nun hier vor Ort ein Bild davon machen können, welche Harmonie und Eintracht in seiner Diözese herrsche, trafen Bausch und sein Team sich mit mehreren Missbrauchsopfern – darunter ehemalige Domspatzen – zum Gespräch.
Mehr dazu am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin, um 6:42, 7:42 und 8:45 Uhr.
Wir werden uns im Lauf der Woche mit der Entschädigungspraxis der Diözese Regensburg beschäftigen. Eines vorab: Mehrere Anfragen dazu wollte die bischöfliche Pressestelle ebenfalls bislang nicht beantworten.
"Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht."
AntwortenLöschenLeo N. Tolstoi
Im gleichen Maße, wie wir den Mut aufbringen, hinabzusteigen in unsere eigenen Abgründe - unseren eigenen Schatten und unserer Angst begegnen - diese fühlen, integrieren und in Liebe transformieren, wird uns die Wahrheit offenbart und wir durch sie befreit. Diese synchrone Ausdehnung in Licht und Schatten gehört unbedingt zueinander. Nur so können wir voller Freude unsere Schwingen ausbreiten und in Leichtigkeit aufsteigen. Wer nur mit einem Flügel fliegt, hat Schieflage und das Leben selbst wird ihm die Flügel stutzen.
Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
AntwortenLöschenPsalm 23
„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können,
AntwortenLöschenmuß man vor allem ein Schaf sein.“
Albert Einstein, amerikanischer Physiker (1879 - 1955)