Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Donnerstag, 10. November 2011

11.November: St.Martin von Tours

+ Mit großer Freude basteln auch noch heutzutage die Kinder bunte Lampignons für die Martinszüge und lauschen voll Inbrunst seiner Geschichte. Das Foto links zeigt die Martins-Darstellung am Stadtplatz von Viechtach beim Martins-Umzug.

+ Schon zu Lebzeiten war St. Martin sehr beliebt.

+ Bereits als Kind (geb. 316) wollte er Einsiedler werden, wurde jedoch - nicht zuletzt auch auf Initiative des Vaters - bereits mit 15 Jahren als Soldat eingezogen. In dieser Zeit (Alter: 18 Jahre) ereignete sich das sogenannte Mantelwunder (Text aus dem "Marianum", 1869):

+ An einem eiskalten Wintertag ritt der bislang noch nicht getaufte, aber von der Liebe zum christlichen Glauben ergriffene Soldat Martin auf ein Truppenlager in Amiens zu. Im Tor der Stadt traf er einen halbnackten Bettler, welcher die Vorübergehenden um Mitleiden anflehte, aber von niemandem beachtet wurde. Martin aber glaubte, den Unglücklichen trösten zu müssen. Was konnte er tun? Er besaß nichts als seinen Mantel, der ihn bedeckte, und der aus 2 Teilen bestand, wovon der eine zur Bedeckung des Hauptes diente und auf den Schulten zurückgeschlagen werden konnte. In den Augen seiner Liebe schien ihm dieser Teil des Mantels überflüssig. Er zog sein Schwert, hieb den Mantel entzwei und schenkte dem Bettler den einen Teil, mit dem anderen bedeckte er sich so gut er konnte. Da ihn einige in diesem verstümmeltem Gewand bemerkten, brachen sie in Gelächter aus, andere schämten sich, den Armen ungetröstet gelassen zu haben.
Als Martin in der folgenden Nacht in einem Gasthaus in Amiens schlief, erschien ihm plötzlich Christus mit der einen Hälfte des Kriegsmantels, mit dem er den Armen bedeckt hatte, bekleidet. Und er beobachtete, wie der Sohn Gottes zu den Engeln sagte: "Martinus, der erst auf dem Weg zur Taufe ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet." Diese Worte Christi sollen bedeuten: "Was du einem meiner geringsten Brüder tust, das tust du mir."

+ Die Szene der Mantelteilung gehörte durch alle Jahrhunderte zu den beliebtesten Heiligenmotiven der Künstler.

+ Nach seiner Taufe lebte Martin alsbald etliche Jahre als Einsiedler (wie auch St. Wolfgang), so, wie er es sich als Kind gewünscht hatte.

+ Anno 371/72 Berufung (wie St. Wolfgang gegen seinen Willen) zum Bischof von Tours. Er lebte aber einfachst vor den Toren der Stadt in einer Holz-Zelle, seine Mitbrüder - ca. 80 an der Zahl - lebten in Felsgrotten.

+ Ähnlich wie später St.Wolfgang setzte er sich gegen Verweichlichung und Mißstände des teilweise zuchtlosen Klerus ein, was ihn dort nicht gerade beliebt machte.

+ Sein Engagement für die Armen und für das Evangelium ließen ihn jedoch sehr beliebt beim Volk werden.

+ Martin starb in Tours am 8.11.397. Zu seiner Bestattung am 11.11. strömten riesige Menschenmengen, allein davon 2000 Mönche.

+ Martins Grab war im gesamten Mittelalter Ziel der Pilger.

+ In ländlichen Brauchtum des Bayerischen Waldes ziehen 2 Tage vor dem Martinstag junge Burschen in der Gewandung mittelalterlicher Knechte mit lautem Gebimmel von Vieh-Glocken umher und erbitten Geldmünzen oder ein Stück Brot durch Vortragen eines langen Gedichtes.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen