Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Donnerstag, 24. November 2011

Altarbild in Grün (Zelena Lhota) im Böhmerwald


Der Wolfgangsweg führt uns heute wieder auf den Spuren von Sankt Wolfgang nach Böhmen:

Chudenice bei Klattau, wo in der Ortskirche als Geschenk des Klosters Sankt Emmeram eine Reliquie des Heiligen aufbewahrt wird, nimmt für sich in Anspruch, dass der Heilige dort auf seinem Weg nach Prag verweilte und seine Fußspuren hinterlassen hat. Seit undenklichen Zeiten pilgern die Leute dorthin, um durch Küssen der Fußstapfen dem hl. Wolfgang ihre Verehrung zu erweisen.

Besonders in der Pfarrei Grün bei Hammern lebt der Heilige in der Legende weiter: Bischof Wolfgang befand sich auf der Reise zur Inthronisation des ersten Prager Bischofs Dietmar. Jenseits der Grenze begegnete er den Bewohnern des Ortes Lhota. Er nahm die Gelegenheit wahr, ihnen auf einem Hügel die Botschaft Christi zu verkünden. Zu jener Zeit war die ganze dortige Gegend von einer Dürre heimgesucht, die Mensch und Tier schwer zusetzte. Wolfgang erflehte für die Bestätigung der verkündeten Wahrheiten von Gott ein Wunder. Die Erhörung blieb nicht aus. Der einsetzende fruchtbare Regen verwandelte plötzlich die ausgedörrte Gegend in ein saftiges Grün. Die neu bekehrten Einwohner hielten dieses Wunder fest für alle Zeiten und benannten ihren Ort "Grün" (Zelena Lhota). Sie errichteten zum Dank ein Gotteshaus, zu dessen Patron sie den heiligen Wolfgang erwählten.

Im Kirchendach ist Wolfgangs Symbol, ein Beil, zu erkennen: Beil im Dach

Text und Foto: Dr. Hans Aschenbrenner, veröffentlicht in der Kötztinger Zeitung vom 26. Oktober 2011

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