Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Montag, 17. November 2025

Gott spricht immer wieder neu - Senioren-Nachmittag mit Pfarrer Waldemar Schäfer

Treff im evangelischen Gemeindesaal zum Senioren Nachmittag 

  
Pfarrer Waldemar Schäfer 

 Am vergangenen Freitagnachmittag durften Senioren im evangelischen Gemeindesaal in Viechtach dabei sein, als Pfarrer Waldemar Schäfer aus seinem bewegten und bewegendem Leben erzählt. Dabei haben Glaube und Leben immer zusammen gewirkt.

Waldemar Schäfer, ehemals Pfarrer in Berlin Friedenau, lebt seit 1994 in Prackenbach. Seit der Erkrankung seiner Frau Marianne, die ihm als Pfarrfrau bei seinen Gottesdiensten stets als begeisterte Lektorin unterstützt hat, hat Pfarrer Schäfer keine Gottesdienste mehr in seiner Wahlheimat halten können. Marianne Schäfer verstarb 2020.

 Marianne war und ist bis heute seine große Liebe und gemeinsam haben sie mit Gottes Hilfe so manche Klippe gemeistert.

An diesem Nachmittag erstrahlte Waldemar Schäfers Leben und Glaubensleben erneut auf.  Der Glaube hängt unmittelbar mit seiner Lebensgeschichte zusammen. 

In 90 Jahren hat er viel erlebt, viel angeregt. Er ist überzeugt, dass auch jetzt noch eine Aufgabe vorgesehen ist für ihn in der Welt…


Bewegende Lebensgeschichte 



Hier ein Beispiel aus seiner Kindheit in den Kriegswirren:

„Meine Mutter erzählte mir oft, dass ich alle Fliehenden - wir waren auf der Flucht in russische Gefangenschaft geraten -  damals gerettet hätte. Doch das weiß ich nur noch verschwommen.“ Als der Gefangenenzug aus Frauen, Kindern und alten Leuten in einer Reihe aufgestellt wird und in die Mündung eines Gewehres blickt, tritt der Zehnjährige vor, schaut dem russischen Offizier in die Augen und sagt: „Onkel Soldat, dann schieß endlich!“ Stille. Der Offizier dreht sich um, geht davon..." 

„Christus möchte, dass wir ihm ganz persönlich unser Leben übergeben. Wir sollen aber durchaus auf eigenen Füßen stehen. Glaube heißt nicht, dass wir keinen eigenen Willen haben. Gott traut uns zu, dass wir fruchtbar mit dem Samen seines Wortes umgehen. Das Wort Gottes trägt mich und gibt mir die Möglichkeit zu leben. Gott spricht immer wieder neu durch sein Wort. Der Glaube ist immer unvollendet und braucht stets neue Begegnung und Ansprache.“  

Dieses Predigtwort aus einer der letzten Predigten in der Christuskirche am 26.9.2021 zeigt, wie tief Waldemar Schäfer im Glauben steht und wie großartig er seine Glaubenseinstellung weiter geben konnte - auch an Jugendliche. 

Die Menschen würden immer wieder neu das Wort Gottes brauchen. Gott traue uns zu, dass wir Glauben leben, und dass wir es wagen, zu segnen und im Gespräch mit anderen auf die christliche Hoffnung hinzuweisen. Dazu gehöre oftmals viel Mut, doch nur so könnten auch junge Menschen sehen, dass Glaube kein starres Gesetz sei und nichts mit der gängigen Moral oder mit einer „traditionellen Frömmigkeit“ zu tun habe. Glaube frage vielmehr: Was spricht Gott zu mir heute, jetzt und in diesem Augenblick? Die Antwort könne aus einer Predigt kommen. Doch Predigt sei nicht nur etwas, was jemand da vorne auf der Kanzel sage. Predigt könne auch sein,
dass ich plötzlich aus einem von mir selber gesprochenen
Glaubensbekenntnis oder dem Lesen eines Bibelwortes höre, wie hier Gott direkt in meine Seele spricht. Glaube sei kein „Sahnehäubchen“, welches mal kurz das Leben versüßt.

Pfr. Schäfer ist 90 Jahre alt. 
Er ist vor gut dreißig Jahren zum Ruhestand nach Prackenbach gezogen. 
Das Haus hatten sie schon vorher gekauft und als Ferienhaus genutzt.
Durch die Jugendzeltlager, die er  hier mit seinen Berliner Pfadfindern organisiert hat, ist er mit der Region in Kontakt gekommen. 
Er hat seit seinem Ruhestand an bis vor wenigen Jahren bei uns gepredigt.

Er hat sehr spannend aus seinem Leben erzählt von vielen Weichenstellungen, die er von Gott geführt sieht.

So ist er z.B. vom Jugend-Diakon später auf eine Berliner Pfarrstelle gekommen, wo er aber auch Schwerpunkt Jugendarbeit gemacht hat. 
Bis heute existiert die von ihm gegründete Pfandfindergruppe, so dass die Segenslinie weiter gegangen ist. 


predigen 



SEGEN 

Mittwoch, 12. November 2025

Vortrag "Auf den Spuren des Hl. Wolfgang" am Fr, 21.11.25

Pilgerziel  Wolfgangsee im Salzkammergut 

 
Liebe Pilger- und Wanderfreunde,

 wie wärs mal mit Pilgern bequem im Sitzen, Betrachten von schönen Pilgerbildern aus Bayern, Böhmen und Österreich und Gedankenaustausch unter Pilger- und Wanderfreunden?

Heute in zwei Wochen gibt es dazu Gelegenheit.

Am Freitag, 21. November darf ich in der Heimat- und Kulturscheune Gleißenberg mit Bildern, Geschichten und Liedern auf den Spuren des Hl. Wolfgang unterwegs sein.

Im Wolfgangsjahr 2024 war ich mittlerweile zum dritten Mal als Einzelpilger zum Wolfgangsee unterwegs. Im Jahr 2014 am Ende meiner 44-jährigen Eisenbahner Zeit zu Fuß und wieder heim. 2019 mit dem Radl auf fast gleicher Trasse.

Und "sonnenläufig" im Uhrzeigersinn in einem größeren Bogen zuerst über den Böhmerwald und den Flußläufen folgend zum Wolfgangsee. Über Altötting und die Wolfgangskrypta unter St. Emmeram, Regensburg flußaufwärts wieder heim.

Es werden auch einige Ziele der heilsamen Wanderungen "gestreift".

Überhaupt wär ein "kemma zam" unter Pilgern und Wanderfreunden wieder mal schön.

Ein Pilger aus Miltach hat sich erst gestern gemeldet, der im nächsten Jahr an den Wolfangsee pilgern möchte und dazu um Infos gebeten hat.

So ergeben sich auch Vernetzungen unter Gleichgesinnten.

Zur Anregung einige Bilder im Anhang.

 

In der "staaden" Zeit werden ja schon wieder die Samen für Neues gelegt.

 

Mit Pilgergrüßen

 

Rudi Simeth, Schloßstr. 12, 93458 Eschlkam, Tel: 01735947879 

Mail: waldaugen@t-online.de

Flyer Wolfgangsee Vortrag 

Heimat- und Kulturscheune 

Kirche St. Wolfgang in Grün, Tschechien 

Regenquelle 

An der Moldauquelle 

Spuren der Pferdeeisenbahn in Rainbach 

Donau bei Linz 

Traunfall 

Mittag am Traunfall 




Grab des Heiligen Wolfgang, Krypta St. Emmeram, Regensburg 

Heilbrünnl am Patrozinium 

heimzu 

Presse-Ankündigung 


Donnerstag, 6. November 2025

20 neue Pilgerkreuze für den Aufstieg zur Wolfangskapelle

20 neue Pilgerkreuze laden zum Gebet unterwegs ein - Hildegard Weiler, Hund Theo und Dorothea Stuffer freuen sich - auch für die Pilger! 

20 neue Kreuze sind feierlich am Wolfgangstag angekommen. 


Auf so manchem Pilger- oder Wanderweg sind am Weg oftmals Steine zu sehen, die jemand abgelegt hat oder zu kleinen Türmen aufgestapelt hat.
Bei der Falkensteinkapelle im Salzkammergut, dem historischen Vorbild der Wolfgangskapelle, gibt es einen sogenannten "Schlupfstein": Zwänge dich durch das Loch hindurch und streife ab, was dich belastet hat.

Am Fuße des Kreuzweges hinauf zur Wolfgangskapelle stehen Pilgerkreuze bereit. Sie sind gefertigt aus jungen Baumstämmem, meist aus Birke. "Ein Stück mit Christus gehen" heißt die Einladung. Dieser seit einigen Jahren zu einer beliebten Tradition gewordene Brauch ist nicht mehr wegzudenken. Wanderer und Pilger, einzeln oder in Gruppen, tragen die Kreuze zur Kapelle hinauf. Eine Tafel lädt ein, dieses "Kreuz tragen mit Christus" mit einem Anliegen, einem Dank oder einer Bitte zu verbinden. Im Laufe der Zeit sind allerdings die ersten Kreuze verwittert, verrottet, in Stücke zerfallen. Die Kapellenbesucher haben sich dieses Kreuztragen jedoch nicht nehmen lassen. Es gehört dazu! Und so haben immer wieder andächtige Besucher Äste oder Reste von alten Kreuzen zu einem persönlichen Kreuz gelegt.

Der am 7. Mai diesen Jahres verstorbene Pilgerhelfer Xaver Hagengruber hat die Idee vor etwa 10 Jahren ins Leben gerufen: Trage ein Kreuz hinauf zur Wolfgangskapelle! Xaver Hagengrubers Vermächtnis wurde nun zum Wolfgangstag am 31. Oktober erneuert. 20 neue Kreuze, solide und handlich aus jungen Erlenstämmen von Xavers treuen Freund Johannes Jung gefertigt, stehen wieder bereit. "Ich beobachte das ganze Jahr über wahre Pilgerströme, die zur Kapelle hinaufgehen", erklärt Hildegard Weiler, Betreuerin der Wolfgangskapelle. "Die Kreuzaktion ist sehr gefragt soll unbedingt weiter bestehen bleiben. Ich empfinde sie als großen Segen."  Hildegard Weiler ist erste Vorsitzende vom Verein Pilgerweg St.Wolfgang. Sie wohnt am Fuße das Kreuzweges am St Wolfgangshof. "Die Kreuze sind schon zum Wahrzeichen geworden, so wie die wegweisenden Blechtiere, Schafe, Alpakas und Engelfiguren den Weg zieren, die Menschen erfreuen und auf den Seelen-Hirten Wolfgang aufmerksam machen."

Wer das Kreuztragen unterstützen möchte, kann gerne auch ein Kreuz von der Wolfgangskapelle wieder hinunter tragen
 

Samstag, 1. November 2025

Die befreiende Botschaft von der Gnade - Ökumenischer Gottesdienst zum Reformationstag in der Christuskirche

Pfarrer Dr. Werner Konrad predigt in der Christuskirche 

 

 Ein Glanzlicht des Jubiläumsjahres "75 Jahre Christuskirche Viechtach" war am vergangenen Freitagabend ein ökumenischer Gottesdienst zum Reformationstag mit Pfarrer Dr. Werner Konrad als Prediger. Pfarrer Roland Kelber begrüßte alle Gottesdienst-Teilnehmer und bedankte sich bei seinem katholischen Amtskollegen sowie den katholischen Glaubensgeschwistern für ihr Kommen. Die Festlichkeit des Abends wurde betont durch den Posaunenchor unter der Leitung von Michael Pollwein. Die Orgel spielte Paula Kucerova.

Der Posaunenchor unter der Leitung von Michael Pollwein (rechts) 

"Wir sind alle eins in Christus!" sagte Pfarrer Roland Kelber,  "Christus ist der Namensgeber unseres Kirchenbaus. Heute ist ein schöner Anlass, zur 75 Jahrfeier unsere Zusammengehörigkeit hier zu erleben. Denn wir kämpfen nicht mehr gegeneinander, sondern stehen gemeinsam im Glaubenskampf."

 Pfarrer Dr. Werner Konrad bedankte sich vor seiner Predigt und nannte es eine große Ehre, hier predigen zu dürfen und dass die katholischen Brüder und Schwestern eingeladen seien. Bezugnehmend auf die Ausführungen des Apostel Paulus im Brief an die Römer entfaltete der Gastprediger souverän in freier Rede die seit Alters her bestehenden Denkmodelle von Leistung, Kraftakt, Askese bis zur Quälerei, Anstrengung und Mühen um das sogenannte Heil zu erlangen. Ein langes, ein sogar immerwährendes biologisches Leben werde heutzutage von von modernen Berühmtheiten propagiert. Doch das sei nichts Neues. Auch zu Paulus' Zeiten und in all den Jahrhunderten des Christentums danach habe immer wieder die Angst dominiert, die Kontrolle über einen gesunden Körper und das damit verbundene Lebensglück, das Heil zu verlieren.

Zu Luthers Zeiten quälten sich die Menschen mit schrecklichen Ängsten vor der Verdammnis und vor der Hölle. Kirchen seien gebaut worden, der Petersdom, man meinte, man könnte sich durch Spenden befreien, durch Anstrengungen und durch alle möglichen selbst auferlegte Regeln und Gebote das Heil erwirken. Ansonsten werde einem das Heil versagt. Durch intensives Studium der Bibel entdeckte Luther bei Paulus die großartige Befreiung: Nicht die Werke würden gerecht machen, sondern allein der Glaube! "Wir müssen uns vor Gott nicht fürchten! Wir dürfen Gott vertrauen!" ermutigte der Priester. Wenn der Mensch nur durch leistungsbetonten Wettkampf den Sieg erlange, was sei dann mit all den Kranken, den Schwachen den Erfolglosen, den Leistungsunfähigen? Seien die selber schuld, weil sie sich nicht genügend anstrengen würden?

"Gott meint es gut mit dir. Er hat eine all durchdringende Güte! In den Seligpreisungen werden die Leidtragenden als selig benannt. Alles, was ich zur Erlösung brauche, ist ein Geschenk!" Das verletze vielleicht den Stolz: Ich kann es alles selber! "Ich bin ein Beschenkter, ein Begnadeter und kann das ich mit Dankbarkeit weiterschenken. Ich kann gar nicht anders, als die Barmherzigkeit, die ich erfahre, an andere weitergeben."

Pfarrer Kelber bedankte sich bei seinem katholischen Bruder für die Predigt: "Wie es ein evangelischer Pfarrer nicht besser könnte!" Dem folgte ein herzlicher Applaus der Gottesdienst Teilnehmer. Nach dem Gottesdienst trafen sich der katholische Gemeinderat mit dem evangelischen Kirchenvorstand zum gemeinsamen Gespräch im Gemeindesaal. 


Gemeinsamer Segen