Erntedank 2018 in der Christuskirche Viechtach
Ein Bericht der Autorin Marion Wittenzellner vom Viechtacher Bayerwald Boten:
Ein von der Mesnerin Dorothea Stuffer künstlerisch und mit allerlei Gaben der Natur geschmückte Altarraum begrüßte die Gläubigen am Sonntag zum Erntedankgottesdienst in der Evangelischen Christuskirche. Mit all dieser Pracht an Obst, Getreide und und vielem mehr vor ihren Augen dankten die Betenden um Pfarrer Roland Kelber Gott für seine segensreiche Schöpfung trotz der Hitze und Dürre in diesem Jahr. Dieser Festtag ist laut Pfarrer Roland Kelber auch ein Tag, an dem die Menschen bekennen müssten, wie wenig sie manchmal an die kommenden Generationen denken und wie selbstverständlich sie den Überfluss nehmen. Nach der Ernte komme das Essen - und da könne wirklich jeder mitreden, befand der Seelsorger in seiner Predigt. Die Esskultur von der Zubereitung bis zu den Tischsitten genieße in allen Kulturen und Religionen eine große Bedeutung. Wenn der Apostel Paulus schreibe, dass nichts von dem verwerflich sei, was Gott geschaffen habe, sondern es mit Dank genossen werde, dann sei das ein gutes Beispiel für die Freiheit der Christen. Auch Jesus habe deutlich gemacht, dass man alle Gaben Gottes mit Maß und Ziel frohen Mutes genießen dürfe.
Allerdings bestehe in der heutigen Überflussgesellschaft die Gefahr, dass sich manche nicht an die einfachen biblischen Weisheiten hielten. Ebensowenig sollten die Menschen sich trotz mancher Skandale und Missstände der Lebensmittelindustrie von übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen "versklaven lassen", mahnte der Geistliche. Jeder sollte sich jedoch für gute Lebensmittel, für den Schutz der Schöpfung und für einen gerechten Lohn derer, die die Lebensmitel herstellen, einsetzen. So wünschte Pfarrer Kelber allen Gläubigen in dieser Woche nach jedem Tischgebet stets eine "gesegntete Mahlzeit" und einen dankbaren Genuss ohne Reue.
Nach dem Abendmahl betete der Geistliche dafür, dass die Nahrungsmittelindustrie die Gaben der Schöpfung ernst nimmt, für einen guten Ernteabschluss und angemessene Preise für die Landwirte, für hungernde Menschen und für die Opfer der Naturkathastrophe in Indonesien. Außerdem dankte er allen Spendern, die zur Ausstattung des Erntedankaltars beigetragen hatten. Schließlich spielte Eveline Fleischmann ein Orgel- Solostück.
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