Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Sonntag, 8. Mai 2011

Denk mal nach über den Wald! Was nicht nur Schüler wissen sollen...


Hier eine Abhandlung (gekürzt) eines Pädagogikstudenten über die Bedeutung des Waldes. Sehr informativ!

(Foto: Mischwald bei der St.Wolfgangskapelle)

Der Wald als Rohstofflieferant:
Der Wald lieferte schon seit jeher dem Menschen wichtige Ressourcen. So sammelten sie
Samen und Früchte der Bäume (v.a. Eicheln und Bucheckern), welche als Nahrung für
den Menschen und seine Haustiere dienten. Des Weiteren nutzte man den
Bodenbewuchs als Viehfutter, sammelte Honig und Bienenwachs und entnahm den
Bäumen Harz.
Das Holz: Es kann sehr vielfältig verwendet werden: Als Rohstoff für den Häuserbau, für die Herstellung von Werkzeug und Gebrauchsgegenständen und als Energiequellengen an Brennholz.
Bau- und Werkstoff: Es wird umweltfreundlich erzeugt und behält im Gegensatz zu Kunststoffprodukten sein gutes Aussehen auch wenn es altert. Es wächst beständig nach und kann mit wenig Energie gewonnen werden, ebenso können die Reste umweltfreundlich beseitigt werden. Der Holzbedarf in Deutschland wächst weiterhin, er kann nur zur Hälfte aus eigenen Wäldern gedeckt werden (Dylla / Krätzner 1998, S. 132).

Wald und Erholung
In Deutschland steht der Wald an der Spitze der bevorzugten Erholungsgebiete. Am
wichtigsten hierbei ist diese Funktion im Naherholungsgebiet der Großstädte und
Industriegebiete.
Die Menschen genießen hier die Stille, die nur von natürlichen Geräuschen unterbrochen
wird (Hofmeister 1990, S. 251). Sie suchen dort Ruhe, psychische Regeneration und
Ausgleich zum Stress des Alltags (Dylla / Krätzner 1998, S. 135). Das Klima ist durch die
geringen Windgeschwindigkeiten, die höhere Luftfeuchtigkeit und die ausgeglichenen
Temperaturen angenehmer als im offenen Land. Die Luft ist sauber und riecht angenehm
nach Holz, frischem Laub und anderen Naturprodukten. Es erschließen sich dem
Menschen in langsamer Abfolge neue Eindrücke von Tieren, Pflanzen und Landschaft
(Hofmeister 1990, S. 251).
Aufgrund dieses Bedarfs werden Wälder sogar gezielt zur Erholung erschlossen. Es
werden Wander- und Radwege, Lehrpfade, Rastplätze und noch mehr angelegt.

Auswirkungen des Waldes auf die lokale Umwelt
Wälder haben sowohl lokal, als auch regional und global einen Einfluss auf das Klima
(Otto 1994, S. 155). Es soll hier nur auf die lokalen Auswirkungen eingegangen werden,
da sonst der Rahmen gesprengt werden würde. Bezug genommen wird auf eine
Kulturlandschaft mit einem Mosaik von Landwirtschaftsflächen, mehr oder weniger großen
Waldstücken, Verkehrsflächen und urban-industriellen Landschaftsteilen, wie man sie
beispielsweise in Mitteleuropa vorfindet (Otto 1994, S. 161).
Wälder besitzen wichtige Funktionen für den gesamten Landschaftshaushalt. Die
Ausgleichende Wirkung des Waldes auf der Klima beruht darin, dass
Temperaturgegensätze herabgemindert werden, die Windgeschwindigkeit abgebremst
und die Luftfeuchtigkeit erhöht wird (Hofmeister 1990, S. 252).

Veränderung der Luftströmung
Der Wald bremst den Wind ab und schützt dadurch vor den Folgen zu hoher
Windgeschwindigkeiten. Es wird nicht nur im Waldinnenraum die Luftströmung verändert.
Krätzner 1998, S. 135f.).

Schutz vor Lärmbelästigung
Wälder schützen uns vor einem weiteren Umweltproblem, nämlich der Lärmbelästigung.
In der Nähe von Ortschaften und Verkehrswegen wirken sich die Wälder positiv auf die
Minderung des Lärms aus (Hofmeister 1990, S. 251), jedoch ist der Wirkungsgrad der
Abschwächung unterschiedlich. Gute Lärmdämmung besitzen wegen ihrer großen Blätter
dichte Jungbestände von Laubwäldern. Sie ist höher als bei kleinblättrigen Laubarten und
Nadelbäumen. Bei den immergrünen Nadelbäumen hält sie jedoch im auch Winter an,
wohingegen sie bei Laubbäumen im Vergleich zum Sommer zurückgeht. Ebenfalls von
Bedeutung für die Lärmdämpfung ist die Tiefe und Dichte der Vegetation (Otto 1994)

Didaktische Analyse
Bedeutung des Themas
Jeder Schüler dürfte schon einmal im Wald gewesen sein, je nach Herkunft sogar in der
Nähe eines Waldes wohnen. Selbst wenn ein Schüler noch nie in einem Wald gewesen
sein sollte, so hat er zumindest Bilder von Wäldern oder Filme, in denen Wälder
vorkommen, gesehen. Die Schüler sollten zwar vom Gefühl her wissen, dass Wälder
wichtig sind, jedoch dürften die wenigsten von ihnen die genauen Gründe wissen.
Sie sollten schätzen lernen, warum der Wald für uns Menschen wichtig ist und dass eine
unachtsame und mutwillige Gefährdung oder gar Zerstörung weitreichende Konsequenzen
hat. Nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für uns Menschen.
In der heutigen Zeit gewinnt der Umwelt- und Naturschutz immer mehr an Bedeutung. Es
werden in den Medien, aber auch privat oft Themen aus diesem Gebiet angesprochen und
es kann durchaus die unmittelbare Lebensumgebung der Schüler hiervon betroffen sein.
Deshalb ist ein gewisses Wissen in diesem Bereich wichtig, damit sich die Schüler eine
eigene Meinung zu den oft gegensätzlichen Standpunkten bilden und diese anderen
gegenüber auch begründen und darstellen können.

Thema: Funktionen des Waldes
Referent: Johannes Stuffer
Datum: 24. 6. 2009

Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Didaktik der Biologie
Frau Dr. Monika Aufleger





1 Kommentar:

  1. I'm very interested in this post. The mention of the restorative powers of the forest for mental balance is very important to remember.
    I was able to find this out for myself as a child.
    Research well done. Thank you for posting this:).

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