Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Sonntag, 20. März 2022

Vom Wolfgangsee zur Wolfgangskapelle

 

Herzliches Treffen mit den beiden österreichischen Wolfgangsbrüdern Peter und Wolfgang Pfarl, Hildegard Weiler und Pilger Rudi und Dorothea Stuffer auf der Wolfgangkapelle. Der nette Hund heißt Fred, er gehört zu einer anderen Pilgergruppe, die zeitgleich hier oben angekommen sind. 


 
"Das ist ein schöner Wald hier!" bemerkt Dr. Peter Pfarl, als er zusammen mit seinem Bruder Wolfgang Pfarl den Kreuzweg hinauf zur sagenumwobenen Wolfgangskapelle steigt. "Die Reliefs der Kreuzwegstationen sind interessant!" ergänzt Wolfgang Pfarl. Die beiden Wolfgangsfreunde kommen aus Österreich, genauer gesagt direkt aus St. Wolfgang am Wolfgangsee im Salzkammergut, dem großen Ziel vieler Wolfgangspilger. Dort sind sie aufgewachsen und noch heute wohnen sie dort. Ihr Vorhaben: Ein Buch über den heiligen Wolfgang. Es gibt bereits ein Buch, welches Dr. Peter Pfarl vor Jahren über diesen lichtreichen Heiligen verfasst hat, ein informatives Buch über dessen Leben, Legende und Kult. Auch hier wird die Wolfgangkapelle bei Böbrach am Wolfgangsriegel erwähnt . "Das Buch habe ich 1975 in Zusammenarbeit mit Dr. Rudolf Zinnhobler, dem großen Kirchenhistoriker, verfasst." Diesmal soll es eine Art Bildband werden mit Fotos von Wolfgang Pfarl. Und da dürfe die Wolfgangskapelle nicht fehlen!

Peter Pfarl mit Pilgerkreuz

 

 Kreuzweg hinauf zur Kapelle

 

 

 

 

 

 

 

 

An diesem leicht bewölkten aber freundlichen Vorfrühlingstag sind die beiden Besucher schon früh aus St. Wolfgang aufgebrochen und haben nach etwa 3 Stunden Fahrt den Hof von Hildegard Weiler erreicht. Die 1. Vorsitzende des Vereins Pilgerweg St. Wolfgang wusste zwar, dass in diesen Tagen "hoher Wolfgangsbesuch" kommen würde, doch als der Anruf kommt: "Wir sind in einer halben Stunde hier", ist es dennoch eine gelungene Überraschung. Weiler eilt sofort zum Telefon und informiert Dorothea Stuffer. Auch Pilger Rudi Simeth bekommt Bescheid. Der lässt alles stehen und liegen und fährt von Weiding in der Oberpfalz nach Böbrach, um die wunderbaren Gäste zu treffen. Simeth, bekannt als "Pilger Rudi", ist 2014 vom Kolmsteiner Kircherl über die Wolfgangskapelle nach St. Wolfgang zu Fuß gepilgert. Schon lange hegt er den Wunsch, in der Wanderbroschüre über den Österreichischen "WolfgangWeg", der zwischen St. Wolfgang über Altötting nach Regensburg verläuft, eine persönliche Widmung von Peter Pfarl zu bekommen.

Steiler Aufstieg zur Kapelle

 

Widmung für Pilger Rudi












"Vor 12 Jahren bin ich zu Fuß von Regensburg nach St. Wolfgang gegangen", erzählt der 83 jährige Buch-Autor, der 5 Jahre älter ist als sein Bruder Wolfgang. Dr.Peter Pfarl hat den WolfgangWeg mit einigen Mitstreitern, darunter der österreichische Pilgerweg-Beauftragte Anton Wintersteller, grünlich recherchiert und erarbeitet. Vor etwa 15 Jahren hat er dann streckenweise selbst Hand angelegt und die Markierungen angebracht. "Zum Teil müssen allerdings demnächst die Markierungen an einigen Stellen ausgebessert werden."

Es ist mehr als ein Zufall, dass der österreichische WolfgangWeg und der bayerische Part, der Wolfgangsweg, für den der Verein Pilgerweg St. Wolfgang verantwortlich ist, etwa zeitgleich um die Jahrtausendwende ins Leben gerufen wurden Beider Anliegen war und ist es, die Spuren und das Mysterium des heiligen Wolfgang wieder zu entdecken und neu beleben. Seit vielen Jahren pflegt deshalb Hildegard Weiler einen guten Kontakt mit Peter Pfarl und auch mit Anton Wintersteller. "Auch Toni hat uns und der Wolfgangskapelle schon des öfteren einen Besuch abgestattet, zuletzt, als unsere hochgeschätzte Karla Singer noch dabei war", erinnert sich Weiler.

Wolfgang Pfarl macht Fotos für das neue Wolfgangsbuch

 Im Arm eines der Birkenkreuze, die am Fuß des Kreuzwegs bereit stehen und dazu einladen, verbunden mit einer Bitte oder einem Dank zur Wolfgangskapelle hinauf zu gehen, erreicht Peter Pfarl zusammen mit seinem Bruder über die alten steilen Steinstufen die exponiert unter mächtigen Felsen gelegene Übernachtungs-Stätte des heiligen Wolfgang. Peter Pfarl lacht: "Hier trage ich ein Birkenkreuz. Zum Falkenstein im Salzkammergut trägt man einen Stein hinauf, einen großen oder einen kleinen, der notfalls auch die Jackentasche passt." Immer wieder staunend macht Wolfgang Pfarl an verschiedenen Stellen des Zielorts mit dem Stativ Fotos. Eine Pilgergruppe mit dem Thema "Heilfasten" ist auch gerade vor Ort. Hildegard Weiler kann seit einigen Jahren eine mächtig zunehmende Besucherzahl zur Kapelle hinauf beobachten, denn sie wohnt direkt am Fuß des Kreuzwegs. "Gerade heute ist der heilige Wolfgang als Vorbild und mit seiner Botschaft wichtiger denn je!"

Pilger Rudi zeigt zur Steinfaust
Mit einem Blick zu den wuchtigen Felsen über dem Kapellendach erzählt sie die Sage vom Teufel, der den Bau der Kapelle verhindern wollte, indem er in Begriff war, von oben die großen Steinblöcke herunter zu stoßen. Doch der heilige Wolfgang habe mit seiner Faust all das Gewicht aufgehalten. Heute kann man mit etwas Fantasie den Abdruck der Faust im Stein erkennen. Peter Pfarl ergänzt: "Auch in St. Wolfgang gibt es eine ähnliche Legende. Auch hier wollte der Teufel Schaden anrichten. Aber der heilige Wolfgang lehnte sich gegen den Felsen, damit dieser nicht umstürzte. Wenn man ihn berührt, so hilft das gegen Kopfweh." Pilger Rudi hat das schon ausprobiert, als er 2014 dort war. "Haben Sie seither wieder mal Kopfweh bekommen?" Pilger Rudi überlegt: " ... eigentlich nicht!" Peter Pfarl lacht. "Ich habe auch kein Kopfweh mehr bekommen ... bis zum nächsten Kater!"

Nach einem Eintrag ins Kapellenbuch macht sich die kleine Gruppe guter Dinge, erfüllt mit Freude und Inspiration auf den Rückweg. Viel Zeit haben die beiden sympathischen Gäste aus Österreich nicht, denn sie wollen noch nach Regensburg um dort weitere heilige, sagenhafte Wolfgangs-Stätten zu besuchen.

Wolfgang Pfarl, Hildegard Weiler, Dorothea Stuffer, Hund Fred, Dr.Peter Pfarl, Pilger Rudi

(Dies war mein Bericht für die Presse)

Von der Redaktion schön in Form gebracht!



6 Kommentare:

  1. Toller Bericht, Frau Presse :)))

    Gutes Gruppenfoto, einen Moment dachte ich, da ist unser alter lieber Pilgerhund Snoopi-selig dabei! !!!!
    So ein Zufall !!

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    1. Dorothea Stuffer20. März 2022 um 09:08

      Ach Snoopy, Timmi, alle ihr geliebten Wauwaus, unsere Begleiter nun im Himmel! Klar sind sie immer dabei! Sie treten auch gern in meine Bilder, und ich bin gar nicht traurig, wenn ich sie male. Alles war so gut und wird es immer bleiben.

      Als dieser goldige Fredo in unsere Nähe kam, sagte ich einfach: "Sitz" - Fredo zögerte ein wenig. Da gab ihm seine einfühlsame Besitzerin der anderen Pilgergruppe den Auftrag: "Sitz und bleib." Draufhin ließ Fredo sich so lieb nieder, legte sich entsannt fürs Foto hin und machte mich einen Moment lang so glücklich, als wäre er mein eigener Hund - -

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  2. Es ist immer wieder bereichernd, wohltuend und krafttankend deine Gedanken lesen und förmlich "einatmen" zu können. Diese Erlebnisse mit solchen wunderbaren Menschen sind einfach aufbauend und erreichen das Gefühl niemals aufzugeben, denn Gemeinsamkeit macht stark und erfüllt das Leben hier auf Erden.
    Danke für den wunderbaren Bericht über das "Pilgererleben". Diese
    Menschen sind für mich etwas Besonderes, sie zeigen, was wichtig ist im Leben für ein jedes Menschenkind.

    Liebe Grüße von Karin Lissi

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    1. Die allerherzlichsten Sonntagsgrüße und einen inniglichen Dank! Dein Gruß ist wie lichtreiche Sonnenstrahlen in leider oft so dunkler Welt - -

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  3. Wenn man deinen Bericht liest und die Aufnahmen der Gemeinsamkeit betrachtet, dann merkt man sofort, wie wichtig es doch ist, dass die Geschichten weitergegeben werden um sie für kommende Generation lebendig zu halten. Gemeinsam sind wir stark im Glauben. Eine reinigende Pilgerreise ist heilsam für Körper und Seele.

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    1. Liebe tief verstehende lebenserfahrene spirituelle und auch ge-erdete Sieghild,

      das hast du ganz wunderbar gesagt! Ja! darauf kommt es an:

      "...wie wichtig es doch ist, dass die Geschichten weitergegeben werden um sie für kommende Generation lebendig zu halten. Gemeinsam sind wir stark im Glauben. Eine reinigende Pilgerreise ist heilsam für Körper und Seele."

      Die Begegnung hat auch uns kleine Pilgerguppe mit neuer Kraft erfüllt und unsere Gemeinschaft gefestigt. Feindliche Energien probieren gerne mal, Freunde auseinander zu bringen. Selbst kurze Pilgertouren von weniger als einem halben Vormittag sind getragen vom Geist des Ziels nach Gott. Die federführend Hand war von "oben" gesteuert, die Fotos stellten sich uns von selber in den Weg .... ein Grund, immer neu an Wunder zu glauben - - -

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