Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Donnerstag, 23. Oktober 2014

"Annehmen - Verzeihen" - Wolfgangspilger Rudi berichtet von seiner Pilgertour

"Marterl" am Pilgerweg, Foto: Rudi Simeth
Pilger Rudi erzählt...

Ein Beitrag aus dem Wolfgangiblog über die „Wolfgangsrosen …. Vom Wolfgangshaus“ berührt mich ganz stark:

In Ering am Inn hatte ich am 18.September eine mehr als denkwürdige Begegnung. Interessant auch: Die Tage zuvor hatte ich immer zu Beginn der Pilgertour am/im ersten geeigneten Ort (Wegkreuz, Kapelle oder Kirche) eine Andacht gehalten.
Diesen Tag nicht, vielleicht auch  weil ich gespannt auf den ersten „Grenzübertritt“ des Pilgerns - nach Österreich war. Doch lassen wir das stichwortartige Tagebuch zuerst sprechen:

„Donnerstag, 18.9.14
….In Ering dann gleich ordentlich in den Auwiesen verlaufen. Muss über einen Kilometer zurück. Halte dann in sehenswerter Kirche Andacht und erkenne, dass dies vor allem auch am Morgen zum Aufbruch dazugehört. Gleich nach der Andacht sehe ich auch Markierung „VIA NOVA“ wieder. Vor Stauwehrbrücke treffe ich „Oma Engl“ (Nachname). Sie pflegt mindestens 1x wöchentlich das „Marterl“ an  der Unglücksstelle ihres tödlich verunglückten Enkels. Dieser ist unschuldig als Mitfahrer seines Freundes in den Tod gefahren worden (mit 18 Jahren). Verzeihen ist schwierig. Oma ist die Einzige, die diese Gedenkstätte pflegen kann. Weder Eltern noch Bruder bringen es fertig, überhaupt die Unglücksstelle zu besuchen – geschweige denn, zu verzeihen. Schlagartig kommen mir ähnliche Fälle in den Sinn. 
Oft ist es so schwer, dass was der Herrgott an Lebensaufgabe bereithält, annehmen zu können.
Oma Engl wünsche ich viel Kraft und Gesundheit, noch lange das Andenken an den Enkel pflegen zu können und trotz allem daraus Lebensmut zu schöpfen. Gemeinsam beten wir dafür.“ 

Ich erkenne, dass Oma schon bereit ist zum Verzeihen…


Gott gebe auch mir die Kraft und den Mut, meine Lebensaufgaben anzunehmen – und uns allen auch ein großes Herz, zu Verzeihen.
In kleinen Dingen können wir das ja schon mal üben, was im Großen oft zu der schwierigsten und entscheidendsten Aufgabe für einen VITA VIA NOVA werden kann.

Wenn uns dann das Verzeihen wirklich gelingt, geht es auch für uns lebendig weiter. Jeder andere Weg führt früher oder später in eine Sackgasse.

Kraftvolle Herzenswünsche
Rudi

Danke, Pilger Rudi, für diesen wertvollen Pilgerbricht! 

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