Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Mittwoch, 9. November 2016

Der heilige Martin von Tours - und alte Martini-Hirten-Tradition

Die Figur von Dorothea Stuffer "Die Mantelteilung" ist derzeit ausgestellt im Glasdorf Arnbruck. 
1700. Geburtstag von Bischof Martin von Tours (316)

(von Gerd Kelter, Feste-Burg-Kalennder 2016)


Weder das genaue Geburtsjahr (316,317, 336 werden genannt) noch der Geburtstag des späteren Bischofs Martin von Tours sind bekannt. Bekannt ist sein Todestag, der 8.November 397, und sein Begräbnistag, der 11.November, der bis heute als "Martinstag" begangen wird.

Martin wurde als Sohn eines heidnischen Tribuns im heutigen Sabaria ( Szombathely) geboren, aber christlich erzogen.

Als Fünfzehnjähriger trat er auf Weisung des Vaters in den Militärdienst ein, den er in einer Reiterabteilung in Gallien absolvierte. Im Alter von 18 Jahren wurde er von Hilarius, dem späteren Bischof von Poitiers, getauft. Seine Militärkarriere beendete Martin bereits 365, als er sich nahe Worms weigerte, an einem bevorstehenden Feldzug gegen die Germanen teilzunehmen: Christsein und Soldat sein seien unvereinbar, war Martins Überzeugung.

Die Szene der berühmten "Mantelteilung" ereignete sich bereits vor diesem Schritt.

Martin wurde Einsiedler, später Mönch in der Nähe von Poitiers und gründete 361 dort das erste Kloster Galliens. Der Ex-Soldat und spätere "Soldat Christi" galt als strenger, demütiger und bescheidener Asket, was ihm häufig die Gegnerschaft der Geistlichkeit eintrug. Als Bischof von Tours verschmähte er den bischöflichen Thron zugunsten eines Bauernschemels. Bischof wurde er, so die Legende, auf Drängen des Volkes. Seiner Wahl versuchte Martin sich dadurch zu entziehen, dass er sich in einem Stall versteckte, aber durch das Schnattern der Gänse verraten wurde. darauf könnte der Brauch des Martingans-Essens zurückgehen.

Martinsprozessionen zu seinem Begräbnistag am 11.November waren in katholischen Regionen schon lange Sitte. Die Verbindung mit Laternenumzügen verdanken wir allerdings Martin Luther, der am 11.November nach damaligem Brauch auf den Namen des Tagespatrons, nämlich Martin, getauft wurde. In Erfurth wird schon früh bezeugt, dass man sich dort auf dem Dorfplatz am Vorabend mit Papierlaternen versammelte, um des Reformators zu gedenken.

Bischof Martin starb 397 während einer Missionsreise. In seiner 395 verfassten "Vita Sancti Martini" beschreibt Sulpicius Severus, der Martin noch persönlich kannte: "Martin betete ohne Unterbrechung, auch wenn er anscheinend etwas anderes tat. ...  In seinem Mund war nichts anderes als Christus, in seinem Herzen wohnte nur Güte, nur Friede, nur Erbarmen."

Anmerkung Verein Pilgerweg St.Wolfgang: Wer diese Biografie aufmerksam studiert, entdeckt gewiss an verschiedenen Stellen Parallelitäten zum Leben des heiligen Wolfgang!

Zum Thema "Gebet ohne Unterbrechung" empfehlen wir das Buch: "Aufrichtige Erzählung eines Russischen Pilgers", Herder Verlag, herausgegeben von Emmanuel Jungclaussen

Erwähnen wollen wir: Unser wunderbares Vereinsmitglied Sophie Cousin lebt heute in München, ist geboren und aufgewachsen in TOURS!


Xaver Hagengruber am Abend vor Martini mit den Wolfgangs-Schafen

Zum Martinstag: In folgenden beiden Kurzvideos in Waidlerischer Mundart , vorgetragen life von Vereinsmitglied Xaver Hagengruber, geht es um folgende Tradition:

Am Martinstag wurden die Hirtenbuam für ihre schwere und entbehrungsreiche Arbeit vom Bauern kärglich ausbezahlt. "Ein Zwanzgerl ist nicht genug, gib noch eine Brotzeit dazu!" Nun hatten sie für die kommenden 3 Wintermonate Hütepause. Xaver kann das Gedicht von seiner Jugendzeit noch auswendig - - -  "Xaverkunstwerk" in zwei Fassungen:

Klick: ""Martini, die Hirten werden ausbezahlt"

Oder Klappe die zweite: 

"Jetzt kommt der Hirt mit seiner Girt" 


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