Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Dienstag, 16. Juni 2015

Woher Arnbruck seinen Namen hat

Das Wandgemälde am Arnbrucker Schulhaus erzählt eine interessante Geschichte

Im schönen Zellertal im Bayrischen Wald liegt der beschauliche Ort Arnbruck. Geht man am Wolfgangsweg von der Wolfgangskapelle bei Böbrach der Markierung folgend nordwestlich Richtung Grenze nach Tschechien, kommt man nach etwa eineinhalb Stunden zum "Kirchei", einer mystischen Arnbrucker Marien Wallfahrskapelle.

Arnbruck liegt am uralten "Wallfahrerweg". Dieser verläuft oberhalb vom Ort wildromantisch bergauf über Stock und Stein durch den Wald nach Neukirchen bei Heiligen Blut.

Marterl am Wallfahrerweg/Wolfgangsweg bei Arnbruck


So viel zur Weg-Orientierung. Doch  woher hat Arnbruck eigentlich seinen Namen?

Es gibt da eine Geschichte, die in Form eines Wandgemäldes am Arnbrucker Schulhaus dargestellt ist.

Hans Weiss berichtet:

Alfons Epple, geb. 1899 in Fridingen/Obere Donau, gestorben 1948 am Chiemsee, begraben in Marquartstein. 1937 malte er das Fresko "Gründung Arnbrucks durch Graf Arno" an die Nordwand der neu erbauten Volksschule Arnbruck. Den Auftrag erhielt er wohl durch Vermittlung des Kötztinger Kunstmalers August Philipp Henneberger, den er aus seiner gemeinsamen Zeit in der Malklasse der Münchener Akademie kannte. Dieser wiederum war befreundet mit dem Kötztinger Architekt Michael Herre, der den 1936 - 1938 realisierten Bauplan für Schulhaus und Lehrerwohnhaus gezeichnet hatte. Es gibt aber weder Bilder noch Aufzeichnungen über diesen Auftrag, lediglich das Signum "A. EPPLE" am unteren Bildrand. 

1981 wurde der brüchig gewordene Außenputz am Schulhaus abgeschlagen und erneuert. Das Fresko wäre heute längst verschwunden, hätte nicht der Gemeinderat unter Bürgermeister Barthl Achatz (1972-1990) dem Kunstmaler Rudolf Schmid aus Rauhbühl bei Viechtach den Auftrag erteilt, das Fresko dauerhaft zu sichern und zu restaurieren. Einmal verstand er es, den Putzgrund wieder dauerhaft ans Ziegelmauerwerk zu binden und zum anderen, die Malerei in einem aufwändigen Verfahren zu reinigen, indem er das Weiche im Inneren frisch gebackener Bauernbrotlaibe zu Knödeln formte und mit diesen den Staub und Dreck entfernte. Auch die Farben, mit denen er das Fresko auffrischte, mischte er höchst aufwändig nach überlieferten Rezepten. Rudolf Schmid sagte damals: "Das Fresko gehört zu den schönsten Bildern, die in den letzten 50 Jahren in unserer Heimat gemalt wurden."




Als 1990/91 die Volksschule generalsaniert und um einen Verbindungsbau zum Lehrerwohnhaus erweitert wurde, gelang es wiederum, das Fresko in seiner schlichten Schönheit zu erhalten. Schließlich ist es nach der Pfarrkirche St. Bartholomäus und der Liebfrauenkapelle das dritte Wahrzeichen Arnbrucks, das 2009 die erste urkundliche Erwähnung mit einem großartig gestalteten Jubiläumsjahr feierte. Weitere Informationen unter: 

http://www.arnbrucker-theatergruppe.de/Seiten_Festspiel-2009.aspx

Text unter dem Gemälde:
" Es war um das Jahr 950. Graf Arno aus dem Geschlechte der Grafen Bogen kam beim Durchreiten eines Wildbachs in Lebensgefahr. Mit Hilfe eines Siedlers konnte er sich retten. Zum Danke ließ Graf Arno an der Stelle eine Brücke bauen - die Arnobrücke.

Hey! Das war ja ungefähr zu Wolfgangs Zeiten!! Heiliger Wolfgang, (924-994)

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