Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Sonntag, 30. März 2014

Vierter Sonntag in der Passionszeit: Sonntag LAETARE


 Weiße Buschwindröschen zum heutigen Sonntag Laetare in der Christuskirche Viechtach am Herz-Stück vom St. Wolfgangsweg
Der vierte Sonntag in der Passionszeut heißt "Laetare", was so viel bedeutet wie "Freut euch!" (Jes. 66,10a).

Und das mitten in der Passions- der Fastenzeit? An diesem Sonntag leuchtet gewissermaßen schon kurz mal das helle Licht von Ostern hervor. Das Parament am Altar hat die Farbe Violett, das ist die Farbe der Passionszeit (und übrigens auch die Farbe der Adventszeit, denn auch diese ist eine Fastenzeit!). Doch die weißen Buschwindröschen tragen heute das österliche Weiß der Osterzeit. Der Sonntag Laetare wird im Volksmund auch "Klein Ostern" genannt.

"Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden." (Johannes 16, 20c)

Licht strömt in unser Leben. Der heutige Sonntag soll ein Lichtstrahl Gottes sein: Mitten in der Passionszeit leuchtet das Thema "Freude" auf. Zu Ostern hat die große Verwandlung begonnen.

"Laetare-Strauß"

Der "Laetare-Strauß" ist ein hübscher, aus Franken kommender Brauch. Auf Frühlingszweige - hier Forsythia - werden drei Schleifen geknüpft: Zwei in der Farbe Violett, eine in der Farbe Rosa. Das Rosa ist gewissermaßen ein vom Osterlicht her aufgehelltes Violett. Zusätzlich hängen wir drei Brezen in den Strauß. Wieso Brezen? Die Brezen spiegeln eine dieser Form entsprechenden Gebets-Haltung wider - (Aquarell von Barbara Beeckmans, Belgien).

Gönnen sie sich zum heutigen Sonntag den wunderbaren Psalm 92: "Freude am Lob Gottes" und lassen sie sich vom HERRN "stark wie den Wildstier" machen (Vers 10a).

"Es gibt tausend Gründe zum Pessimismus und nur einen Grund zum Optimismus, aber dieser eine genügt: Der HERR ist mit uns!" (Alfred K. Bengsch)

Hier eine schöne Bildbetrachtung eines Werks von Barbara Beeckmans, Belgien. Diese farbige Radierung hängt in der Wolfgangskapelle bei Böbrach.  KLICK HIER !



Gebets-Haltung in "Brezenform" - eine Arbeit der Künstlerin Ramona Felse, Northern Illinois, USA

Freitag, 28. März 2014

Hajo Bachs Harzkerzen: So überlebte St.Wolfgang damals als Einsiedler im Wald

Hajo Bach sammelt vorsichtig Baum-Harz für seine Natur-Kerzen
 Dorothea Stuffer vom Verein Pilgerweg St. Wolfgang berichtet:

Ich war gerade am Wolfgangsweg zum Stundenpilgern im Wald auf der Strecke Viechtach - Mieslhäusl. Da treffe ich Vereinsmitglied Hajo Bach, den wunderbaren Erlebnispädagogen und  In-der-Wildnis-überleben-Experten. Auf meine Frage, was gerade los sei, erklärt mir Hajo Bach, dass er Baum-Harz sammle für Harz-Kerzen. "Harz ist ein guter Brennstoff. Man kann damit beispielsweise leere Schneckenhäuser oder Muscheln füllen und Kerzen herstellen. Als Docht dient eine gerollte Birkenrinde oder geflochtene trockene Brennessel-Stile. Die Natur bietet uns immer Möglichkeiten zum Überleben an. Wer sich in der Natur zu helfen gelernt hat, hat weniger Angst und kann in verschiedenen Sondersituationen auch anderen Mut machen: Komm, wir kriegen das hin! Auch für Kinder ist es wichtig, in der Natur solche Resilienzen zu üben.

Auch der Baum hat durch seine Harzbildung eine Art Überlebens-Strategie entwickelt. Er bildete das Harz, um sein empfindliches Nervengewebe unter der Rinde welches durch irgend einen Eingriff, beispielsweise durch einen Vogel, verletzt wurde, zu schützen."

Im Gespräch ist auch sehr bald die Brücke zum Heiligen Wolfgang geschlagen. Wie anders als mit brennenden Baumharz-Kerzen - ähnlich hergestellt wie hier von Hajo Bach - sollte denn der Heilige auf seinen Pilger-Reisen und in seinen Wald-Einsiedler-Zeiten Licht in der Nacht erzeugt haben? Hajo Bach ist sich ganz sicher: Solche Kerzen hat St. Wolfgang vor 1000 Jahren verwendet.

Mit Harzkerzen entsteht ein fackel-ähnliches Licht


Das Harz duftet beim Brennen und gibt einen duftenden Rauch ab. Damit haben unsere alten Vorfahren bereits in vorchristlicher Zeit ihre Wohnräume ausgeräuchert, und damit "böse Geister" vertrieben.

Das Baumharz gibt einen duftenden Rauch ab, der an Weihrauch erinnert.
Dokumentarvideo mit Hajo Bach:   HIER

Dienstag, 25. März 2014

Dritter Sonntag in der Passionszeit: Sonntag OCULI



Sonntag OCULI bedeutet: Meine Augen sehen stets auf den HERRN. (Psalm 25,15)



Hierzu eine Predigt von Hartmut Bartmuß, Feste Burg Kalender, 24. 3. 2014:

Bei jeder Konfirmanden-Rüstzeit in Berlin haben wir auch das Haus der Wannsee Konferenz besucht, wo am 20. Januar 1942 die berüchtigte Wannsee-Konferenz stattfand. Die Ermordung aller Menschen jüdischen Glaubens im Nazi-Machtbereich wurde beschlossene Sache. In den Mauern dieses Hauses sagte mir ein Überlebender, der in Israel lebte, dass sie als Kinder in Bayern immer dann von den Schulkameraden verprügelt worden sind, nachdem diese im Religionsunterricht die Passionsgeschichte behandelt hatten. - Ursächlich dafür war offensichtlich die schriftwidrige Auslegung verschiedener Bibelstellen.

Verzicht ist das Thema dieser Woche, und da denke ich nicht zuerst an "Sieben Wochen ohne" usw., sondern an den Verzicht auf Verallgemeinerungen, wie z.B. "die Juden".

Den Tod Jesu hatten römische Amtsträger zu verantworten. Einige Juden haben sie dazu ermutigt, aber nicht "die Juden". Oder waren Maria, die Jüngerinnen und Jünger der ersten Stunde keine Juden? Wir sollten das nicht vergessen.

Zum Verzicht gehört die Wachsamkeit. Eben deshalb hat der Tucholski des 21. Jahrhunderts, Henryk M. Broder (Sohn von Überlebenden), jüngst das Buch "Vergesst Auschwitz" veröffentlicht.

Wer Verzicht üben will, verzichte auf alte Vorurteile und stelle sich an die Seite derer, die sich neuer Feindschaft ausgesetzt sehen.

Am vergangenen Sonntag war Okuli. Unsere Augen sollen stets auf den Herrn sehen, auf dass wir auch die Heilige Schrift so lesen, wie sie der Herr gelesen haben möchte.

Gebet: Herr unser Gott, wir bitten dich, uns mit dem Heiligen Geist so auszurüsten, dass der Ungeist keinen Raum in uns findet. Amen.



Freitag, 21. März 2014

Schaf am Boden

Kleines Wegweiseschaf am Boden auf der Strecke Viechtach - Grossenau am "Herzstück"
Foto: Don Finisterre

Nach dem Winter ist es üblich, dass engagierte Wolfgangsweg-Freunde die Wegweiserschafe wieder "in Ordnung" bringen. Unser Verein freu sich über jedes Engagement diesbezüglich und dankt für jede Mithilfe!

Sonntag, 16. März 2014

2. Sonntag in der Passionszeit: Sonntag "REMINISCERE"

Kleine Wolfgangs-Herde auf der Märzenweide in Fernsdorf


Die sechs Sonntage in der Fasten- bzw. Passionszeit bis Ostern haben sehr schöne Namen und damit verbundene Inhalte. Wir wollen Ihnen hier jeden einzelnen dieser Sonntage etwas genauer vorstellen.

Der heutige zweite Sonntag in der Passionszeit heißt "REMINISCERE" und bedeutet: "Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit." (Psalm 35, 1-16)

Frage:
WIR erinnern Gott an seine Barmherzigkeit?? 

Antwort: 
Es kommt oft in der Bibel vor, dass Menschen Gott an seine Zusagen erinnern. Dies ist gleichzeitig auch eine Vergewisserung des betenden Menschen, dass ja diese Zusagen da sind, auf die er vertrauen kann. Zum zweiten ist es auch sowas wie ein "Anstubster" an Gott:  "Herr, erbarme dich!"

(Dorothea Stuffer im Dialog mit Pfarrer Ernst-Martin Kittelmann und Stundenpilgerin Carola Pätzold, Lektorin und Vereinsmitglied)

Mittwoch, 12. März 2014

Stundenpilgern am St. Wolfgangsweg zum Ossergipfel

Blick vom Großen Ossergipfel zum kleinen Ossergipfel
Der krönende Abschluss der St. Wolfgangsweg-Strecke Regensburg - Ossergipfel (Wanderführer in Planung) ist das Wegstück vom Ossersattel zum Ossergipfel.

Stundenpilern ist eine "Erfindung" des Vereins Pilgerweg St. Wolfgang und sollte eigentlich patenitiert werden. Stundenpilgern heißt, etwa eine oder zwei Stunden am Wolfgangsweg pilgern und dadurch für kurze Zeit intensiv verbunden sein mit dem großen Pilgern über Tage oder gar Wochen. Beim Stundenpilgern können ebenso tiefe Pilger-Erfahrungen passieren wie beim langen Pilgern, da jede Pilger-Erfahrung ohnehin ein Geschenk ist.

Das Wegstück vom Ossersattel zum Ossergipfel beträgt also ungefähr eine Stunde, ist allerdings besonders im letzten Teil sehr felsig, steil und damit ziemlich anspruchsvoll.

Parken sie Ihr Auto am Parkplatz Ossersattel. Etwas unterhalb vom Ossersattel  befindet sich übrigens eine schöne Marienkapelle "Maria Hilf", das sogenannte "Berg-Kircherl, eine Wallfahrskapelle.

  Vom Ossersatel (900 m) geht es dann kontinuierich bergauf, zuerst durch den Wald, dann immer steiler, je näher Sie sich dem Ossergipfel (Großer Osser-Gipfel) nähern. Die Strecke beträgt etwa 2 Kilometer. - Gehzeit: ca 1 Stunde, wenn "gut zu Fuß".





Am Ossergipfel gibt es eine zünftige Brotzeit!



Sie genießen nun eine einmalige 360-Grad Panorama-Aussicht!



Und wenn es doch nicht beim Stundenpilgern bleiben soll, setzen Sie Ihre Pilgerwanderung fort und überschreiten sie am Ossergipfel die Grenze nach Tschechien. Hier führt der Pilgerweg St. Wolfgang   weiter bis Zelena Lhota und Chudenice. Die Strecke wird ab hier bearbeitet von unserer Partnergruppe OTISK (=Spur).

"Der Weg entsteht beim Gehen." Realisieren Sie durch Ihr persönliches Pigern den St. Wolfgangsweg, der schon Tausend Jahre alt ist und der dennoch erst neu entsteht. Erfahrungberichte jederzeit erwünscht!

Gruß nach Tschechien mit Pilgerin Sophie Cousin

Winter-Impression: Aufstieg von der Maria-Hilf-Kapelle zum Ossersattel



Sonntag, 9. März 2014

1. Sonntag in der Passionszeit: Sonntag INVOCAVIT

Altar "INVOCAVIT", Christuskirche Viechtach, mit Schneeglöckchen und Fasten-Sträußen aus Palmkätzchen und Buchs

Die sechs Sonntage in der Fasten- bzw. Passionszeit bis Ostern haben sehr schöne Namen und damit verbundene Inhalte. Wir wollen Ihnen hier jeden einzelnen dieser Sonntage etwas genauer vorstellen.

Der heutige erste Sonntag in der Passionszeit heißt "INVOCAVIT" und bedeutet: "Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören." (Psalm 91, 15)

Der Psalm 91:
Unter Gottes Schutz

1  Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
2  der spricht zu dem HERRN:
Meine Zuversicht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich hoffe.
3  Denn er errettet dich vom Strick des Jägers
und von der verderblichen Pest.
4  Er wird dich mit seinen Fittichen decken,
und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln.
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,
5  dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht,
vor den Pfeilen, die des Tages fliegen,
6  vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.
7  Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite
und zehntausend zu deiner Rechten,
so wird es doch dich nicht treffen.
8  Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen
und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
9  Denn der HERR ist deine Zuversicht,
der Höchste ist deine Zuflucht.
10  Es wird dir kein Übel begegnen,
und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.
11  Denn er hat seinen Engeln befohlen,
dass sie dich behüten auf all deinen Wegen,
12  dass sie dich auf den Händen tragen
und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
13  Über Löwen und Ottern wirst du gehen
und junge Löwen und Drachen niedertreten.
14  Er liebt mich, darum will ich ihn erretten;
er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.
15  Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören;
ich bin bei ihm in der Not,
ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen.
16  Ich will ihn sättigen mit langem Leben
und will ihm zeigen mein Heil.

Hier ein in der Weihnachtszeit im Stufferhaus entstandenes Video über den Psalmvers 11:
"Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf all deinen Wegen..."

Licht-Meditation unter Leitung von Monika Hilsenbeck