Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Donnerstag, 2. Februar 2012

"Maria Lichtmeß"

Am 2. Februar feiert die gesamte christliche Kirche das Fest der Darstellung des Herrn ("Maria Lichtmeß")

In einem alten Folianten ("Mariamum", Pustet Verlag) von 1863 lesen wir:

"Als nun Maria ihren göttlichen Sohn geboren, so wollte sie in aller Demuth auch das Gesetz des Mosis beachten, welches da lautete, daß alle erstgeborenen Söhne 40 Tage nach der Geburt dem Dienste Gottes gewidmet und wieder (bei armen Leuten mit 2 Tauben) losgekauft werden sollten. Sie brachte also Jesum, ihr innig geliebtes Kind, hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen.
Und siehe, es war ein Mann in Jerusalem, mit Namen Simeon, der war fromm und gottesfürchtig und wartete auf die Ankunft des Erlösers. Und es war ihm vom Heiligen Geiste geoffenbart, daß er den Tod nicht schmecken werde, außer er habe den Gesalbten des Herrn gesehen. - (Jesus wird in den Tempel gebracht, Simeon nimmt ihn auf seine Arme, erkennt den Messias und spricht nun das berühmte Zitat) -
"Nun Herr, entlassest du deinen Knecht nach deinem Worte im Frieden, denn meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du vor dem Angesichte aller Völker bereitet hast: ein Licht zur Offenbarung der Völker und zur Ehre deines Volkes Israel."
Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über diese Dinge, die von ihm gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria: "Siehe, dieser ist gesetzt zum Falle und zur Auferstehung vieler und zu einem Zeichen, dem widersprochen werden wird. Und deine Seele wird wird ein Schwert durchdringen, aufdaß die Gedanken vieler Herzen offenbar werden." (nachzulesen bei Luk.2,22 - 40).


Kerzenweihe:
Annerl, am Bauernhof aufgewachsen, erzählt, daß sie sich früher an Lichtmeß in der Kirche große, geweihte Kerzen abgeholt haben, zwölf Stück pro Jahr. Diese wurden dann zu besonderen Anlässen angezündet. Annerl erinnert sich, wie ihre Großmutter solche Kerzen angezündet hat und dabei gebetet hat, beispielsweise bei Gewitter. Speziell für Gewitter hatte man auch geweihte schwarze Kerzen aus Altötting. Die Kerzenweihe ist heute noch üblich.

Annerl sagt ein Sprücherl:

Der Tag wächst
an Weihnacht um einen Mückenschritt,
an Neujahr um einen Hahnentritt,
Dreikönig um einen Hirschensprung,
und an Lichtmeß um eine ganze Stund'.

Brauchtum:
an Lichtmeß wurden die Verträge - so erwünscht - der Mägde und Knechte wieder um ein Jahr verlängert.

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